Zu AC/DC nach Berlin

27.06. - 01.07.2025

Schon 2024 war AC/DC in Deutschland unterwegs und haben auch ein Konzert auf dem Stuttgarter Wasen gegeben. Ich hätte Karten bekommen, doch es gab keine Sitzplätze. Hansi hat Rücken und kann nicht so lange am Stück stehen. Später hat er sich dann tierich geärgert, dass wir nicht hin gegangen sind.

Und dann kam AC/DC auch 2025 noch einmal nach Deutschland. In Karlsruhe und Düsseldorf gab es nur Stehplätze. Doch das Konzert in Berlin war im Olympia-Stadion - mit Sitzplätzen. Gelesen - gebucht. Und da hat es sich natürlich angeboten, noch ein paar Tage länger zu bleiben, um sich Berlin anzuschauen. Hansi war in den 80er Jahren schon einmal in Berlin, ich noch nie.

Flug und Hotel waren schnell gebucht. Und das Programm drumherum war auch schnell klar: Alexanerplatz (da war ja unser Hotel), Fernsehturm, Brandenburger Tor, Reichstag, eine Schiffahrt auf der Spree, Essen bei dem ein oder anderen Fernsehkoch, Checkpoint Charlie und Reste der Berliner Mauer. Somit konnte unser Städtetripp beginnen.


Berlin - Freitag, 27.06.2025

Heute geht es los - wir fahren - nein, wir fliegen - nach Berlin. Wir müssen früh raus, weil der Flieger bereits um 10 Uhr abhebt. Wie lange sind wir schon nicht mehr geflogen? Das letzte Mal 2019 nach Island. So lange her!
Pünktlich um 11.20 Uhr sind wir in Berlin gelandet, unser Koffer war auch schon da und so ging es gleich ab zur S-Bahn. Boh, die Bahn war voll und nicht klimatisiert und es hat fast eine Stunde gebraucht, bis wir - ohne Umsteigen - im Park Inn, unserem Hotel angekommen sind.  Wir konnten zum Glück gleich einchecken und dann ging es erst einmal ab in unser Zimmer im 32. Stockwerk - mit Blick auf den Fernsehturm. Für 20 Euro/Nacht haben wir uns ein upgrade in die oberen Etagen gegönnt - das hat sich definitiv gelohnt.
Nachdem wir uns eingerichtet und etwas relaxed haben, ziehen wir für eine erste Runde in Berlin los. Alexanderplatz mit der Weltzeituhr, weiter zum Roten Rathaus, zur St.Marienkirche und zum Neptun Brunnen. Den Fernsehturm und unser Hotel immer im Blick. Verlaufen konnten wir uns also nicht.
Dann am Nikolai-Viertel vorbei an die Spree und zum Museumsviertel. Das ist so benannt, weil es hier nur so wimmelt von Museen. Zuerst geht`s zum Humboldt-Forum im Berliner Schloss, das erst 2020 eröffnet wurde und dort aufgebaut wurde, wo früher der Palast der Republik stand. Dann geht es weiter durch den Lustgarten mit Blick auf den Berliner Dom und das Alte Museum zum Neuen Museum und dem Kolonnenhof und dann wieder zurück an die Spree.
Dort haben wir uns erst einmal in einem Biergarten etwas zu Essen und Trinken verdient. 
Der Fernsehturm hat uns dann den Weg zurück ins Hotel gewiesen. 
Doch das war noch nicht alles für heute: Für 20.30 Uhr haben wir Tickets für den Fernsehturm. Leider ist das Wetter nicht ganz so toll.
Wir gehen also rechtzeitig wieder los, am Fernsehturm ist nicht viel los, so dass wir nicht lange anstehen müssen. Wir lassen uns Zeit und schauen uns Berlin von oben und von allen Seiten an. Schon toll - alles so schön eben hier. Sind wir gar nicht gewohnt.
Und dann holen wir uns die Curry-Wurst und die Boulette mit Schrippe. Im Juni hat Tim Raue - ein Fernsehkoch mit einem 2 Sterne-Restaurant in Berlin - ein Restaurant namens "Sphere Tim Raue" im Berliner Fernsehturm eröffnet. Es befindet sich im sich drehenden Restaurantbereich, der sich in 207 Metern Höhe befindet. Uusätzlich zum Restaurant gibt es eine Sphere Bar, die ebenfalls exklusive Tim Raue Snacks anbietet, wie eben die Berliner Currywurst oder Boulette mit Schrippe, die wir vorbestellt haben.
Wir haben lange überlegt, ob wir ins Sternerestaurant gehen sollen - das war uns dann aber doch zu teuer.
Wir geniessen die Aussicht und so ein bisschen Sonnenuntergang gab es dann doch. Und dann wanken wir zurück in unser Hotel mit View.
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Berlin - Samstag, 28.06.2025
Wir haben heute wieder volles Programm. Also stehen wir recht früh auf und gehen aber erst einmal in aller Ruhe zum Frühstücken. 
Gegen 10 Uhr fahren wir dann mit der S-Bahn los in Richtung Brandenburger Tor. Da wir heute viel fahren werden, kaufen wir online ein Tagesticket für Euro 10,60 pro Person. Das lohnt sich heute auf jedem Fall.
Zuerst geht es zum Brandenburger Tor am Pariser Platz.
Im Laufe der Geschichte erhielt das Brandenburger Tor besondere Symbolkraft. Mit dem Bau der Mauer im August 1961 fristete das Bauwerk ein einsames Dasein, denn es befand sich fortan im Sperrbereich und konnte weder von Menschen aus dem Osten noch aus dem Westen besucht oder durchschritten werden. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurde das Brandenburger Tor zum Symbol der Wiedervereinigung. Am 22. Dezember 1989 erfolgte unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen die Öffnung des Tores. 
Von dort aus, ist es nur ein Katzensprung zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust Mahnmal.
Das Holocaust-Mahnmal besteht aus einem wellenförmigen Feld aus 2711 Betonstelen, das von allen Seiten durchgehbar ist. Beim Wandeln zwischen den verschieden hohen Säulen und den labyrinthartigen Gängen kommt bei Besuchern vielleicht ein kurzer Moment der Orientierungslosigkeit auf, der Raum für die Auseinandersetzung öffnen soll. Unter dem Mahnmal liegt der Ort der Information, der in Themenräumen die Verbrechen der Nazizeit dokumentiert.
Weiter geht es im Tiergarten, wo es schön schattig ist.
Der Tiergarten ist das grüne Herz Berlins. Zwischen Brandenburger Tor und Zoo bietet der Park mit seinen großen Wiesen und Schatten spendenden Bäumen viel Raum für Erholung, Sport und Freizeit.
Hier steht auch das sehr schlichte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und das Goethe Denkmal. Vorbei auf der Rückseite des Branenburger Tors kommt man auch am nicht ganz so schlichten Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas vorbei.

Berlin - Samstag, 28.06.2025

Dann sind wir auch schon am Reichstagsgebäude am Platz der Republik.
Das Reichstagsgebäude ist seit 1990 Sitz des Deutschen Bundestages und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berlins. Vor allem die gläserne Kuppel ist eine Attraktion für Berliner und Touristen. Das Gebäude selbst heißt bei den meisten Menschen nur verkürzt "Reichstag", auch wenn diese Bezeichnung aus dem längst vergangenen deutschen Kaiserreich seine Ableitung findet. 
Mit dem Reichstagsgebäude sind bedeutende Wendepunkte und Ereignisse der deutschen Geschichte verbunden. Am 9. November 1918 rief der SPD-Politiker Philipp Scheidemann vom Balkon am Westportal die Republik aus. 
Am Abend des 27. Februar 1933 ereignete sich der "Reichstagsbrand". Dabei wurden der Plenarsaal und die Kuppel vollständig zerstört. Eine rote Fahne der Sowjetunion, gehisst am 30. April 1945 durch zwei Rotarmisten, symbolisierte den Sieg über das "Dritte Reich".
Die Besichtigung von Kuppel und Dachterrasse ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Anmeldungen können unter www.bundestag.de erfolgen.
Es ist jetzt gerade mal 11 Uhr, wir haben aber erst Tickets für die Besichtigung der Kuppel um 13.30 Uhr. Wir laufen einmal rund um das Gebäude, das an die Spree angrenzt und schauen uns alles an. Wir fragen, ob wir schon früher rein können, doch das ist nicht möglich, weil die Listen für den nachmittag erst später vorliegen.
Was also tun? Wir beschliessen, mit der Buslinie 100 Richtung Siegessäule zu fahren.  
Die Buslinie 100 ist ein "Geheimtipp" für Berlin-Urlauber. Sie fährt viele Sehenswürdigkeiten an und ist um einiges günstiger ist wie der Hopp On - Hopp Off-Bus. Sehenswürdigkeiten werden während der Fahrt zwar nicht kommentiert, dafür ist die Tour eine kostengünstige Gelegenheit eine Stadtrundfahrt im Bus zu unternehmen. Der Bus fährt tagsüber alle 10Minuten, es wird ein Tagesticket für Euro 10,60 benötigt. Weitere Linien, mit denen man gut eine Stadtbesichtigung machen kann, sind die Buslinie 200 und 300. 
Am Schloss Bellevue steigen wir spontan aus, machen ein paar Bilder und fahren dann mit dem nächsten Bus weiter. Hopp On - Hopp Off mit dem Linienbus.
Das Schloss im neoklassizistischen Baustil steht direkt am Spreeufer im nördlichen Teil des Tiergartens und stellt offiziell die Residenz des jeweils amtierenden deutschen Bundespräsidenten dar.
Der nächste Stopp ist dann die Siegessäule. Kurz überlege ich, auf die Aussichtsplattform hochzulaufen, doch es ist einfach viel zu heiss dafür. 
Schon von Weitem glänzt die geflügelte Skulptur auf der Siegessäule im Westen der Stadt. Was eigentlich an die deutschen Siege gegen andere Nationen erinnern soll hat heute längst eine andere Bedeutung: Die Siegessäule ist eng verknüpft mit der Loveparade, denn jährlich fand die Abschlusskundgebung zu den Füßen der Goldelse statt, wie Berliner die Figur der Siegesgöttin meist nur nennen. 
Außerdem ist auf der 69 Meter hohen Säule ein Aussichtspunkt, der einen tollen Blick über den Tiergarten und das nahe Schloss Bellevue verspricht.
Berlin - Samstag, 28.06.2025
Der nächste Bus bringt uns dann zurück zum Reichstag, beziehungsweise erst einmal in einen Biergarten. Wir haben Durst - RiesenDurst. Und ich entdecke Radler für mich. Zisch!!!!
Und dann ist es auch so langsam Zeit, zum Einlass für die Kuppelbesichtigung zu gehen. Will man die Kuppel - oder den Bundestag - besichtigen, so muss man sich vorher anmelden. Am Einlass wird ganz genau geprüft, ob die Daten übereinstimmen. Dann wird der Ausweis verlangt und man muss durch eine Sicherheitsschleuse durch, so wie am Flughafen. Dann wird man von Betreuern zum Aufzug und schliesslich nach oben auf die Kuppel geführt.
Die rund 23 Meter hohe und 40 Meter breite Glaskuppel auf dem Dach des Reichtagsgebäudes ist das Wahrzeichen des Bundestages. Der berühmte Architekt Lord Norman Foster hat sie entworfen, seit 1999 ziert sie das Parlament. Die Glaskuppel besteht aus 3.000 Quadratmetern Glas. Über eine Rampe kommt man auf die Aussichtsplattform, die 40 Meter über dem Boden liegt. Von oben hat man einen tollen Blick über Berlin.
Direkt unter dem Glasdach liegt der Plenarsaal - man kann von oben hineinschauen. Ein riesiger Glastrichter im Inneren der Kuppel wirft Sonnenlicht in den Saal. Genaugenommen handelt es sich um ein trichterförmiges Lichtumlenkelement, an dessen Wänden 360 Spiegel angebracht sind. Sie reflektieren das Sonnenlicht und sorgen für angenehmes Tageslicht im Plenarsaal. Der Trichter sorgt nicht nur für Beleuchtung, sondern auch für Belüftung: Nach oben ist er offen, so dass die Luft, die die Abgeordneten im Saal verbrauchen, entweichen kann. Die Kuppel ist also nicht nur schön anzuschauen, dahinter steckt auch jede Menge ausgefeilte Technik.
Das Verbindungselement zwischen Dachterrasse und Aussichtsplattform stellen zwei spiralförmige gegenläufige Rampen dar, die auf je 230 Metern Länge die Kuppel erschließen. Sie beginnen um 180 Grad voneinander versetzt und werden bei einer konstanten Steigung von acht Prozent an der Innenseite der Kuppel hochgezogen. 
Wow - die Aussicht ist echt bombastisch. Und es geht ein schöner kühler Wind.

Berlin - Samstag, 28.06.2025

Jetzt sind wir aber ganz schön kaputt. Wir sind faul und nehmen dummerweise die Linie 100, um zum Hotel zurückzufahren. Warum dummerweise? Der Bus hält gefühlt alle paar Meter, ist nicht klimatisiert und proppevoll. Uff, endlich angekommen.
Am Hotel staunen wir nicht schlecht. Ich habe eine Reklametafel entdeckt und als ich in die Höhe schaue, wird mir schwindelig. Schaukeln in luftiger Höhe - nichts für mich.
Wir holen uns noch schnell Pommes im Frittenwerk und essen eine Kleinigkeit auf dem Zimmer. Endlich ein kühles Zimmer, ein bisschen Abkühlen und dann geht es auch schon wieder weiter. 
Wir haben um 19 Uhr einen Tisch  im Madame Ngo - Une Brasserie Hanoi reserviert. Eines der vielen Restaurants von Duc Ngo, der unter anderem auch ein bekannter Fernsehkoch ist.
Auf der Kantstraße kennt ihn jeder und auch über die Charlottenburger Grenze ist Duc Ngo bekannt. Kuchi, Madame Ngo, Cocolo Ramen, 893 – die Liste seiner Restaurants ist lang und wächst mit jedem Jahr um mindestens einen Laden. Seit einigen Jahren gehört auch das chinesisch-französischen Golden Phoenix im Designhotel Provocateur Berlin zu seinen Restaurants. Es folgte das Funky Fisch in den ehemaligen Räumen des Kant Cafés, das jetzt am Walter-Benjamin-Platz ein neues Zuhause gefunden hat. Aufhören wenns am schönsten ist? Nicht bei Duc. Der vietnamesische Gastronom mit dem richtigen Gespür macht weiter und baut sich seit über 20 Jahren sein kulinarisches Imperium in Berlin auf.
Hier fühlen wir uns sofort wohl. Die Sitzbänke scheinen früher mal Kirchenbänke gewesen zu sein, Tisch und Stühle sind Bistro-Style. Die Wand ist blank und an der Decke sieht man die Leitungsrohre - Industrie-Design nennt man so was wohl. Uns gefällt es.
Hansi nimmt Nem Hà Nôi - Frühlingsrollen mit Krebs- & Schweinehackfleisch, Salat, Kräutern, Fischsoßen-Vinaigrette als Vorspeise, ich entscheide mich für Crevettes de Paris -gebratene Garnelen, Crème fraîche, Kräuter, Brot. Beides ist reichlich und mega lecker. Dazu gibt es einen echt leckeren Weisswein.
Dann kommt der Hauptgang. Hansi hat Phở bò tái - rohe Rindfleisch Steakscheiben, Reisbandnudeln und Zwiebeln, übergossen mit Brühe. Ich habe Madame Ngo’s Chicken Rice -  gekochtes Kikok Maishähnchen, Ei, Reis, Pak Choi, Sesamöl, Ingwer, Sojasoße und Hühnersuppe. Beides ist Mega lecker. Ein Nachtisch hat nicht mehr reingepasst.
Wir gehen glücklich und zufrieden nach Hause. Aber irgendwie haben wir noch Lust auf Wein. Tja, da bleibt uns nichts anderes übrig, wie den vergoldeten Wein aus dem Hotel-Angebot zu holen. 23 Euro für einen mittelmässigen Weisswein ist eine Ansage. Aber er ist kalt!