Allgemeine Tipps zur Reiseplanung

AllgemeineTipps zur Reiseplanung

Wir werden immer wieder gefragt, wie wir das mit der Reiseplanung machen, wie wir zu unseren Urlaubzielen und den ganzen Infos für die Reise kommen. Und auch wie wir die Übersicht über die einzelnen Reisetage behalten. Das scheint für viele Reise-Interessierte wohl doch eine hohe Hürde zu sein, so dass viele dann doch bei einem Reisebüro landen oder ganz auf grosse Reisen verzichten.


Deshalb möchte ich hier mal ein paar Tipps zusammenstellen, wie wir an unsere Reisen herangeben.

Wir sind 2012 das erste Mal in die USA gegangen, das war unsere erste grössere Reise überhaupt. Bisher waren wir eher in Europa, vor allem in Frankreich unterwegs. Da haben wir uns dann immer auf den Reiseführer verlassen oder haben vor Ort geschaut, was machbar ist. Doch die Reise in die USA war was ganz anderes und wir haben uns da anfangs ganz schön schwer getan.

Ich will deshalb einfach mal ein paar Tipps zusammenstellen, wir wir inzwischen an eine Reiseplanung herangehen. Vielleicht haben wir da ja noch ein paar Ideen für euch. Diese Seite kann auch dann für euch interessant sein, wenn ihr ersteinmal selber eine grobe Route zusammenstellt und erst dann ins Reisebüro geht. Vor allem soll sich diese Seite aber an diejenigen wenden, die ihre Reise (mehr oder weniger) komplett selber buchen wollen.

Und ganz zum Schluss haben wir noch ein paar generelle Tipps rund ums Reisen zusammengestellt. Manche Dinge hören sich vielleicht simpel an, aber man denkt halt auch nicht immer an alles......

Grundsätzliche Fragen

Bevor es ans Buchen oder Planen geht, müssen oft erst einmal ein paar ganz grunsätzliche Fragen geklärt werden. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weil man schliesslich hier die Weichen für die folgende Planung stellt. Also zum Beispiel: Wo wollen wir überhaupt hin? Wie wollen wir dort unterwegs sein? Buchen wir selber oder lassen wir buchen? Wo buchen wir was? Und später dann noch: Wo starten wir? Wo endet die Reise?

Zur Beantwortung dieser Fragen, haben sich die folgenden "Verfahren" bei uns bewährt.


Das Ausschlussverfahren


B
evor es mit der Planung losgeht, sollte euch natürlich klar sein, wohin es überhaupt gehen soll. In unserem Fall war die "Anforderung" nur: Einmal über den grossen Teich. Doch der Teich ist gross und somit auch die Auswahl. Eine geführte Reise kam nicht in Frage, das war eigentlich von vorneherein klar. Und da wir grossen "Respekt" vor Südamerika, Asien und Afrika hatten, kamen diese Länder also schon mal nicht in Frage.


So ein Urlaub mit Auto und Hotel hat uns auch nicht sonderlich angemacht, also war klar, dass es ein Camperurlaub sein sollte. Somit waren eigentlich nur noch Australien, Neuseeland und USA/Kanada im Rennen. Der Reisezeitraum sollte nicht in der Haupreisezeit sein, uns schwebte da der September vor. Somit waren Neuseeland und Kanada eigentlich auch schon aus dem Rennen, weil uns das Risiko, dass wir schlechtes Wetter bekommen, zu gross war. Mit Australien hat Hansi so seine Probleme, er hat eine Spinnenphobie. Und in Australien gibt es mit die grössten und giftigsten Spinnen. Somit waren wir also recht schnell, nur durch Ausschlussverfahren, bei den USA gelandet. Doch die USA sind gross! Soll es Florida sein, der Westen, der Osten oder die Rocky Mountains? Und auch hier hat uns das Ausschlussverfahren eigentlich recht schnell weitergeholfen. Florida und die Ostküste scheinen sich wohl eher für einen Hotelurlaub mit dem Auto zu eignen - Dort hat es einfach viel zu viel Verkehr und in den Städten ist ein Wohnmobil eher lästig - da kommt man mit dem Auto einfach besser voran. Die Rocky Mountains kommen im September auch nicht mehr so wirklich in Frage, könnte es da ja bereits schneien. So dass auch hier recht schnell klar war: der Westen soll es sein.


Ganz arg oft, wenn wir die letzten Jahre bei der Planung nicht so richtig weitergekommen sind, haben wir dieses Verfahren angewendet. Haben uns also nicht gefragt: "Was wollen wir machen?" "Wie wollen wir es machen?" Sondern haben die Gegenfrage gestellt: "Was wollen wir nicht machen?" "Was ist (in diesem Zeitraum) nicht möglich?" Oftmals kann man also alleine dadurch viele Varianten ausschliessen.


Brainstorming


Auf den Westen wären wir aber auch gekommen, wenn wir einfach mal die Sehenswürdigkeiten aufgezählt hätten, die wir gerne sehen wollten - so ganz aus dem Bauch raus und auch noch ganz ohne Reiseführer. Also einfach mal aufschreiben, was einem zu einem Reiseland, einer Gegend, einer offenen Frage so in den Kopf kommt. Und manchmal ergeben sich dann für eine Variante schon alleine durch das spontane Aufzählen von Punkten, also dem Brainstormen, schon eine Häufung bei einer Variante. Bei uns hat sich da der Westen der USA sofort angeboten.



Die Positiv-/Negativ-Liste


Doch manchmal kommt man so auch nicht weiter. Uns ging das mit unserer Islandplanung so. Wir haben uns ständig im Kreis gedreht und sind zu keinem Ergebnis gekommen. Also haben wir allen Punkten, die uns zu Island in den Kopf gekommen sind ein "+" oder ein "-" zugeordnet. Dadurch haben wir wenigstens die Entscheidung Auto/Hotel oder Camper entscheiden können.

Diese Positiv-Negativ-Liste kann man übrigens - am Besten mit Exel - noch "steigern", in dem man mehrere Plus und mehrere Minus verteilt. Da sieht man dann recht schön, was einem wirklich wichtig ist.


Das Bauchgefühl

Und wenn alles nicht weiterhilft - da sollen aber schon die ersten Lösungsversuche gemacht worden sein - dann hilft einem nur noch das Bauchgefühl, das einem sagt: "Ich will das aber machen" , "ich will da aber hin". So wie es uns mit unserer Islandplanung ergangen ist. Das kann gut gehen, oder eben auch nicht.


Bis hierher haben wir meistens noch keinen einzigen Blick in einen Reiseführer geworfen. Die meisten Fragen, die es in dieser Planungsphase zu beantworten gibt, lassen sich mit Google&Co schon ganz gut lösen. Wie ist das Wetter im angedachten Reisezeitraum? Oder andersherum: Welcher Reisezeitraum eignet sich am Besten? Ganz grobe Recherche, was ein Auto, ein Camper, eine Unterkunft kostet. Eignet sich mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel überhaupt für diese Gegend?


Die Grobplanung - ein  Wunschkonzert an Zielen


Wenn nun die groben Rahmenbedingungen stehen, dann kann es endlich mit der Grobplanung losgehen. Hier ist dann auch der Zeitpunkt, wo das erste Mal ein Reiseführer ins Spiel kommt. Gerne nutze ich dazu mindestens zwei unterschiedliche Reiseführer und um einfach auch die Übersicht zu bewahren, arbeite ich hier auch gerne mit einer Papierkarte. Manchmal gibt es aber auch schon spezielle Reiseführer, die Routenvorschläge parat haben. Daran kann man sich auch ganz gut orientieren.

Was ich auch gerne miteinbeziehe sind Reiseberichte aus dem Internet und da orientiere ich mich erst einmal weniger an den Texten, sondern schaue mir einfach nur die Fotos an (wenn es darum geht, landschaftliche Highlights zu finden).  Oder man kann sich auch Reisekataloge aus dem Reisebüro besorgen und mal schauen, was dort alles angeboten wird. Ich kenne auch einige Leute, die hier mit Bildbänden arbeiten und anhand der Bilder ihre Ziele zusammensuchen.

Selbst wenn man eine Reise im Reisebüro oder einer Agentur buchen möchte, empfehlen wir, sich vorab schon einmal mit der Grobplanung zu befassen. Ihr habt dann später einfach einen viel besseren Überblick, was genau ihr wollt und was ihr eventuell nicht wollt. Ihr seid eigentlich erst nach der Grobplanung in der Lage, eure Wünsche und Vorstellungen genau zu äussern, wisst wo die Tücken so einer Reise sind und welche Lösungsmöglichkeiten es geben könnte.


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Wann soll ich eigentlich mit der Planung anfangen, bzw. bin ich vielleicht schon zu spät dran?


Das ist eine gute Frage. Natürlich kann man auch ganz kurzfristig, ohne lange Planungszeit einen schönen Urlaub verbringen. Doch wir lassen uns gerne Zeit damit und mir macht die Planerei auch jede Menge Spass. Schliesslich gilt hier: Vorfreude ist die schönste Freude.

Meist hat man bis hierher auch schon ein erstes "Gefühl" dafür bekommen, was es bei der Planung zu beachten gibt: In den Nationalparks der USA z.B. sollte man die Campgrounds schon 6 Monate vorher reservieren, bei manchen Plätzen in Florida sind das 9 - 12 Monate. Die begehrten Camps in Botswana sollen etwa 1 Jahr im Voraus gebucht werden, die (günstigen) Unterkünfte in Island so schnell wie möglich.... Nur um ein paar Beispiele zu nennen. Und damit ergibt sich dann auch schon die Planungszeit. Ganz grob rechne ich da immer noch 6 Monate zu den Reservierungszeiten dazu. Für Botswana wären das also 1,5 Jahre Vorlauf. Ja und jetzt kann jeder selber entscheiden, ob er gleich noch für diesen Urlaub mit der Planung für seinen Traumurlaub beginnt oder die Planung erst für den nächsten Urlaub vorsieht.

Über eine Agentur oder ein Reisebüro ist da sicher noch viel zu machen. Aber: es wird dann halt nicht der Traumurlaub, sondern man muss da schon viele Kompromisse eingehen. Ausserhalb der Nationalparks bekommt man oft auch noch Unterkünfte. Doch will ich das? Wenn man bei den Zielen flexibel ist, bekommt man auch noch oft eine schöne Reise hin, aber es ist halt auch nur eine Notlösung. Das muss dann jeder für sich selber entscheiden.


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Warum soll ich überhaupt planen? Ich möchte flexibel sein!

Auch das hören wir immer wieder.  Und das ist einfach eine Ansichtssache. Doch selbst wenn man keine taggenaue Planung hat, sollte man sich wenigstens grob mit der Route, den Zielen, den Aktivitäten vor Ort auseinandersetzen, also zumindest eine Grobplanung machen. Einfach auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob das alles machbar ist und wie ich mich organisieren sollte, um auch rechtzeitig wieder am Flughafen zu sein. Ob man dann noch mit der Detailplanung weitermacht, bleibt dann jedem selber überlassen.


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In dieser Phase gibt es für uns auch keinerlei Beschränkungen, hier wird erstmal (fast) alles mit aufgenommen, was uns in den Sinn kommt, ein richtiges Wunschkonzert also.

Zum Beispiel hatten wir bei unserer Islandplanung noch sehr lange noch 1 Woche Grönland drin - Wunschkonzert. Das hätte dann aber unser Reisebudget heftig gesprengt und die Planung extrem erschwert.

Gehen wir nochmals zurück zu unserer ersten USA-Reise. Uns war klar, dass es in den Westen gehen soll, doch der Westen ist gross.....


Wir haben erst einmal all die Nationalparks und Orte aufgeschrieben, die uns sehenswert erschienen sind, die wir unbedingt anschauen wollen. Als alles beisammen war, wurden die Orte in eine mögliche Reisereihenfolge gebracht - da hilft einem oft die Papierkarte oder man arbeitet hier schon mit Google - auch um schon einmal ein Gefühl für die Entfernungen zu bekommen. Achtung: Bei den angezeigten Fahrzeiten muss man für ein Wohnmobil mindestens nochmals 10% draufschlagen.

Hier fange ich schon gerne damit an, mit einer groben Tagesplanung zu arbeiten. Das sieht dann in etwa so aus:


Tag 1: Ankunft

Tag 2: Einkaufen und Fahrt nach A

Tag 3: Erkunden von A

Tag 4......


Wenn man Glück hat, wie bei unserer ersten Reise, dann ist damit die Route schon fast vorgegeben, wenn nicht, dann muss jetzt ein bisschen "getüftelt" werden. Hier geht es wie gesagt, nur um die Grobplanung, also darum, all die gewünschten Ziele in eine "vernünftige" Reihenfolge zu bringen, die Entfernungen und die Fahrzeit zu berücksichtigen und eventuell auch mal mit verschiedenen Routen, Richtungen und Varianten zu arbeiten. Eigentlich geht es ja nur darum, um festzustellen: Ist das alles so überhaupt machbar? Wie gesagt: Wir haben ja ein Wunschkonzert veranstaltet.


Das ist dann auch der Zeitpunkt der Wahrheit: Ist schon jetzt jeder Urlaubstag verplant und keinerlei Doppelübernachtung eingeplant, dann heisst es Abschied nehmen von dem ein oder anderen Ziel. Aus der Erfahrung können wir nur sagen, dass das kein wirklich erholsamer Urlaub werden kann. Solche Planungen sehen dann in etwa so aus:

Tag x: Fahrt nach A

Tag y: Erkunden von A und Weiterfahrt nach B

Tag z: Erkunden von B und Weiterfahrt nach C.....



Exkurs: Wie sieht eigentlich eine erholsame Urlaubsplanung aus?


Natürlich hat jeder eine andere Vorstellung, davon, wie der "perfekte" Urlaub aussehen soll. Während der eine nur die ganzen Sehenswürdigkeiten à la chinois abhaken möchte, um dann daheim die Bilder vorzeigen zu können, für den könnte das letzte Beispiel einen schönen Urlaub versprechen. Doch erholsam ist so etwas ganz sicher nicht. Selbst wenn nämlich auf dem Papier die Planung aufgehen würde (wie gesagt, wir sind jetzt ja erst bei der Grobplanung), dann muss das in der Wirklichkeit noch lange nicht hinhauen. Weil nämlich jetzt noch gar keine Zeit fürs Einkaufen, fürs Tanken, für Pausen, fürs Verfahren, für Umleitungen, fürs länger Schlafen,.... eingeplant ist. Erfahrungsgemäss verbringt man bei solchen Planungen wirklich die meiste Zeit auf der Strasse und muss an den Sehenswürdigkeiten dann hetzten.

Wir können an dem Punkt wirklich nur empfehlen, möglichst Doppelübernachtungen einzuplanen. So hat man wenigstens schon einmal einen ganzen Tag, um die Sehenswürdigkeit anzuschauen. Und wenigstens an diesem Tag muss man das Fahrzeug nicht gross bewegen. Vielleicht kann man am "Fahrtag" ja unterwegs einkaufen und/oder tanken oder auch mal essen gehen.

So eine Planung sieht dann in etwa so aus:

Tag x: Fahrt nach A (einkaufen, tanken)

Tag y: Erkunden von A

Tag x: Fahrt nach B

Tag a: Erkunden von B........


Ihr seht, da ist in der Grobplanung schon viel mehr Raum zum Erholen und für unvorhergesehene Ereignisse drin. Wenn ihr natürlich schon jetzt wisst, dass an einem Ort eine bestimmte Aktivität (Heliflug, geführte Wanderung, Zugfahrt,....) eingeplant werden soll, dann würde ich dort sogar noch einen zusätzlichen Tag einplanen. Natürlich kann man mal einen ganzen langen Fahrtag (aber immer noch realistisch bleiben) einplanen, doch dann würde ich sogar eine Dreifachübernachtung als Ausgleich reinnehmen.


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Und noch ein Tipp: Einen "Puffertag" am Anfang einplanen

Gerade zum Urlaubsstart kann immer wieder was passieren, was die ersten Tage ganz schön durcheinander bringen kann. Sei es, dass ein Flug Verspätung hat ihr euren Anschlussflug verpasst habt oder der Flug gleich ganz gecancelt wurde oder einfach nur das Gepäck noch nicht da ist. Wenn ihr nun so geplant habt, dass es gleich am Ankunfstag oder am nächsten morgen losgehen soll, habt ihr ein Problem. Eure Planung kommt komplett durcheinander.

Wir planen inzwischen immer so, dass wir den ersten Tag noch vor Ort - oder zumindest aber ganz in der Nähe - verbringen - zwar mit irgendeiner Aktivität, aber einer, die uns nicht weh tut, wenn wir darauf verzichten müssen. Der "Puffertag" hat aber auch den Vorteil, dass wir einen Tag haben, um wirklich anzukommen.

Und möglichst darauf verzichten, den Samstag als Starttag vor Ort zu planen, wenn die Vermietstation am Sonntag geschlossen ist. Wenn jetzt nämlich bei eurem Flug was dazwischen kommt, dann müsst ihr sogar bis Montag warten, bis ihr eure Reise tatsächlich starten könnt. Das ist ärgerlich. Ihr "hetzt" dann noch ein oder zwei Tage lang eurer geplanten Route hinterher.


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Prioritäten setzen und/oder Lösungen finden


Doch meistens stellt sich eben jetzt heraus, von welchen Wünschen und Zielen man sich verabschieden muss. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben:


  • Fehlende Urlaubstage
    Da kann man sich dann überlegen, ob man den Urlaub nicht doch verlängern kann. Oder man sieht schon anhand der Planung, dass das eigentlich "Stoff" für zwei Urlaube ist.

        Wenn der Urlaub nicht verlängert werden kann, dann muss ich eben Prioritäten setzen und Ziele weglassen



  • Zu langer Anfahrtsweg - das Ziel liegt einfach nicht auf dem Weg
    Da muss man dann wirklich überlegen, ob einem das Ziel dann so wichtig ist, um die Anzahl der Fahrtage in Kauf zu nehmen. Und da muss man dann einfach
    Prioritäten setzen.
    Ein Beispiel dafür ist der Yellowstone Nationalpark in den USA oder der KTP im südlichen Afrika. Für beide Parks macht eigentlich nur ein mehrtägiger Aufenthalt Sinn und egal von wo man kommt und wie man plant: Der liegt einfach nicht "auf dem Weg". Es sind immer ein bis zwei Fahrtage für die Anfahrt einzuplanen und man muss natürlich auch wieder zurück. Für solche Sehenswürdigkeiten muss man sich dann bereits im Vorfeld entscheiden, ist das mein
    Hauptziel, um das ich den restlichen Urlaub drumherumplane oder lasse ich das Ziel besser weg, weil dann einfach mehr Zeit für die anderen Ziele bleibt.
    D
    ie Priorität liegt auf einem einzigen Hauptziel, das oft "schlecht" zu erreichen ist und ich plane darum herum

    Manchmal reicht es aber auch, einfach mal zu schauen, ob es in der Nähe eventuell einen kleineren lokalen Flughafen gibt und ob man von dort aus starten kann, also einfach einen anderen
    Zielflughafen ins Auge zu fassen. Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass das meistens bedeutet, einmal zusätzlich umzusteigen und auch die Auswahl der Fahrzeuge/Anbieter kann dann unter Umständen sehr eingeschränkt sein.
    Ein
    anderer Zielflughafen kann aber manchmal schon helfen

    Oder ein anderes Beispiel: Angenommen, unsere meisten Ziele befinden sich im Westen der USA, man hat aber noch New York und Florida mit dabei. Das passt einfach nicht. Auch da muss ich Prioritäten setzen und auch mal kreativ sein. New York liesse sich nämlich mit einem
    Stopp-Over eventuell mit einbauen. Das würde dann zwar Urlaubstage im Westen "kosten", aber wenn einem das Ziel - hier New York - so wichtig ist, dann könnte man beide Ziele unterbringen. Florida würde ich in diesem Fall für einen nächsten Urlaub aufheben....
    Manchmal kommt man mit einem Stopp-Over ans Ziel

  • Die Rückfahrt ist einfach zu lang
    Man stellt nun fest, dass eigentlich alles ganz gut passt, wäre da nicht die Rückfahrt.
    Hier lohnt es sich zu schauen, ob nicht eine One-Way-Tour in Frage kommt


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Selber weiterplanen oder ein Reisebüro, eine Agentur, beauftragen?


Wer sich mit seiner Grobplanung schon sehr sicher ist, wem die Zeit etwas unter den Nägeln brennt und wer die Reisedaten fix vorgegeben hat, der kann hier schon in den Buchungsprozess einsteigen. Es kann aber auch gut sein, dass man einfach nicht mehr Zeit hat, um eine Detailplanung durchzuführen. Dann kann man das auch dem Reisebüro überlassen.

Wir haben jedoch gemerkt, dass sich manchmal in der Detailplanung herausstellt, dass die Zeit für die Aktivitäten gar nicht reicht, eine Aktivität nur an bestimmten Tagen/Daten stattfindet oder man doch noch mal umpriorisieren muss. Dann ist man an das vorgegebene Korsett gebunden. Wer also die Zeit und Lust hat, selber weiter zu planen, dem würde ich empfehlen sich mit der Buchung Zeit zu lassen, bis die Detailplanung auch abgeschlossen ist.

Doch wer im Reisebüro buchen möchte, der muss immer auf die neuen Kataloge warten und erst dann kann mit der Buchung begonnen werden. Oftmals ist das dann aber zu spät. Wie oben schon beschrieben, sollten die Campgrounds in den Nationalparks der USA 6 Monate im Voraus gebucht werden, im südlichen Afrika oder Botswana zum Teil 12 Monate. Das könnte also auch ein Grund sein, sich selber weiter mit der Planung und Buchung zu beschäftigen.


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Alles Excel oder was?

Und spätestens hier ist der Punkt gekommen, wo ich die erste Exceltabelle anlege. Ganz klassisch mit Tag 1, Tag 2,.... , Wochentag, Datum, Aktivität, zu fahrende Kilometer/Meilen, geschätzte Fahrzeit, welche Campgrounds, Alternativen, Kosten, Strom/Dusche/Waschmaschine vorhanden,..... Viele Punkte können jetzt noch nicht eingetragen werden, kommen aber im Laufe der Detailplanung dazu.

Sofern man schon weiss, an welchen Tagen man fliegt/fliegen möchte, kann man das auch schon eintragen, mit Datum oder ohne. Da sieht man dann nämlich sehr schnell, ob man an einem Wochenende an einem Hotspot sein wird. Dann sollte man schieben (würde ich aber auf die Detailplanung verlegen) oder die Route eventuell umdrehen. Das geht mit Excel eigentlich Ruckzuck. Deshalb mag ich Excel so sehr. Unterwegs bei der Planung kommen manchmal noch Einschränkungen dazu - Aktivität nur Dienstags oder Montag Ruhetag - und dann kann man das in einer Exceltabelle sehr schnell anpassen und sieht auch recht schnell, was dann mit den anderen Aktivitäten passiert.


Zusätzlich zur Excel-Tabelle arbeite ich meistens mit einem ganz normalen Word Dokument. Da "sammle" ich am Anfang einfach alles, was ich zu dem bevorstehenden Urlaub so finde: Gute Reiseberichte, gute allgemeine Homepages, schlichtweg alles, was mir über den Weg läuft. Und da fange ich auch schon einmal an, eine tageweise Aufteilung zu machen: Tag 1: Aktivität A, Tag 2; Aktivität B,..... Jetzt in der Grobplanung ist das noch eher wenig, doch während der Detailplanung füllen sich die Seiten Schritt um Schritt. Und Dinge, die interessant sind, die ich aber noch nicht unterbekomme, die finden hier auch noch ihren Platz. Das ist dann immer die Grundlage meiner Planung.


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Und wenn man jetzt noch die ein oder andere Nacht über die Planung geschlafen hat und sie immer noch für gut befindet, dann geht es endlich an die Detailplanung.



Die Detailplanung im Detail


Gratulation! Die Grobplanung steht, das Excel ist erstellt und das Word-Dokument wartet schon darauf, gefüllt zu werden. Jetzt geht es wirklich ins Detail. Wie detailliert ihr plant, bleibt euch überlassen. Wir fahren mit einer mehr oder weniger stundengenauen Planung sehr gut, weil wir dann die Zeit sehr gut im Blick haben und jederzeit flexibel reagieren können. Wie? Stundengenaue Planung und Flexibilität? Wie passst das zusammen? Natürlich leben wir nicht nach diesem "Stundenplan", aber es gibt uns ein Gerüst vor. Sagt uns, wann wir spätestens aufbrechen müssen, um nicht unter Druck zu kommen, wann Deadline für eine bestimmte Aktivität ist, um noch vor Einbruch der Dunkelheit am Campground zu sein oder wir können sehen, ob noch Zeit für eine zusätzliche spontane Aktivität bleibt.


In meiner Planung stehen immer noch sehr viele Ziele aus dem "Wunschkonzert" und jetzt wird man dann sehen, was genau davon übrigbleibt, was wieder rausfliegt, was neu dazukommt,...... .


Die Datensammlung


Meist gehe ich dann am Anfang erst einmal tageweise vor. Also: Was steht denn an Tag 1 auf dem Plan? Was steht dazu im Reiseführer, was finde ich dazu im Internet, gibt es eine Homepage dazu? Was steht da alles drauf? Nichts weiter wie eine grosse Datensammlung. Wenn an einem Ort sehr viele Aktivitäten möglich sind, dann verteile ich die noch nicht auf die einzelnen Tage, sondern sammle erst einmal und schaue dann, wieviele Tage ich dafür ansetze. Aber immer habe ich nun meine bisher angesetzten Urlaubstage aus der Grobplanung im Blick - das ist das Gerüst.



Exkurs: Wo bekomme ich die ganzen Daten her?


Natürlich ist es am Anfang schwierig, bei der Menge in Informationen im Internet den Überblick zu behalten. Die Reiseführer sind ja oft schon gar nicht schlecht, aber alles findet man da halt doch nicht.

Die ersten Google-Versuche gelten natürlich den Originalseiten, also der Homepage des Nationalparks, der Homepage des Campgrounds, der Homepage einer Aktivität. Doch manchmal gibt es auch Seiten, die Informationen über die Nationalparks, die Campgrounds, die Aktivitäten zusammengestellt haben. Dort auf diesen "Informationsseiten" finden sich oft auch sehr viele und gute Informationen. Es gibt private Homepages, die diese Informationen nach Staaten, Regionen, Städten, zur Verfügung stellen. Eine wahre Fundgrube, doch da muss man dann oft auch aufpassen, wie aktuell das alles ist. Und natürlich ist die Linkliste, die auf vielen Seiten zu finden ist, ebenfalls eine tolle Fundgrube.

Und dann gibt es da noch die Foren. Manche sind eher lästig zum Durchschauen, manche sind super aufbereitet mit sehr aktuellen Informationen zu all den Sehenswürdigkeiten. 

Was ich auch noch gerne für die Detailplanung nutze sind Reiseberichte aus dem Internet (oder aus den Foren), aus denen man auch sehr sehr viele Infos herauslesen kann. Viele Reiseberichtschreiber machen sich sogar die Mühe am Ende nochmals alle wichtigen Punkte zusammenzustellen. Doch selbst wenn das nicht der Fall war, kann man daraus schon einmal Fahrzeit, Probleme, kritische Punkte,.... herauslesen. Klar, die sind alle subjektiv und auch nicht immer aktuell. Aber: Das sind bei einem guten Reisebericht Infos von Reisenden für Reisende. Oftmals findet man hier auch noch Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, die sonst in keinem Reiseführer drinstehen, die aber trotzdem sehenswert sind oder einen langen Fahrtag etwas versüssen - im Besten Fall sogar mit genauer Beschreibung.

Und je mehr ihr in die Planung reinkommt, desto mehr merkt ihr: Das Internet ist klein - es sind oftmals immer wieder dieselben Homepages, dieselben Personen, die euch über den Weg laufen und die ihr für die Planung nutzt. Und so habt ihr auch recht schnell  im Griff, auf welche Seiten ihr am Besten zugreift und welche ihr nicht so mögt. 


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Auf diese Art und Weise wird sich euer Word-Dokument Tag um Tag füllen. Wenn ihr für einen Park, eine Aktivität, einen Tag mehr einplanen wollt, müsst ihr woanders kürzen (oder - sofern möglich - hinten noch einen Tag dranhängen). Und natürlich sollte das Excel auch immer wieder mal nachgeführt werden.

Ihr notiert euch, auf welchen Campground ihr wollt, welche Alternativen es gibt und wie es mit der Buchung des Campgrounds aussieht (sofern ihr mit dem Camper unterwegs seid). Und ihr könnt natürlich noch weiter gehen und euch schon einmal die schönsten Campsites heraussuchen (auch dafür gibt es manchmal Internetseiten oder es wird in Foren diskutiert oder in Reiseberichten geschrieben). Und ganz wichtig: Ihr müsst euch die Buchungsfenster für die Campgrounds und Aktivitäten notieren. Ins Excel gehören dann auch noch die Kosten für den Campground und die Information, ob es dort Stom/Wasser/Laundry gibt.

Für die Aktivitäten schreibt ihr euch heraus, wie lange diese in der Regel dauern, was es zu beachten gibt, um an Karten zu kommen oder zum Trailhead bei einer Wanderung. All das müsst ihr nicht mehr vor Ort recherchieren oder im Ranger-Büro erfragen (ein kurzer Besuch dort ist trotzdem zu empfehlen), sondern ihr habt das alles schon daheim erledigt. Ihr wisst, wo man am Besten gleich am frühen Morgen losfahren sollte, um noch einen Parkplatz zu bekommen oder wie man geschickt die Tickets im Internet vorbestellen kann, um ein paar Beispiele zu nennen.

Ihr seht, wann Ruhetag ist - unbedingt so im Excel hinterlegen - wo Reservierungen/Vorbestellungen nötig sind und wo ihr spontan hingehen könnt.

Jetzt könnt ihr nochmals hingehen und die Tageseinteilungen neu vornehmen - im Excel und im Word. Es muss aber immer noch zu eurer Reisedauer passen. Sonst müsst ihr - wie schon geschrieben - streichen.

Jetzt schauen wir nochmals auf die Kosten. Passt das noch, müssen wir was rausnehmen? Wir schauen, in welchen Abständen wir Strom/Wasser/Laundry haben - manchmal muss man dann einfach in den sauren Apfel beissen und einen anderen Campground wählen, wenn das nötig sein sollte. Wir schauen auch nochmals nach, wo wir an den Wochenenden sind. Ob es eventuell Sinn macht, die Reise umzudrehen oder irgendwie so zu schieben, dass man nicht ausgerechnet am Wochenende oder sogar noch an einem beliebten langen Wochenende in einem eh schon vollen Park ist. Das alles kann man jetzt nochmals korrigieren.

Und wir haben natürlich auch immer noch ein paar zusätzliche Alternativen dabei: Dinge, die wir nicht unterbekommen haben, die uns aber vielleicht doch noch nützlich sein könnten. Dinge, die noch am Wegesrand liegen für den Fall, dass wir noch Zeit haben,.....


An diesem Punkt ist übrigens der Zeitpunkt gekommen, wo wir anfangen die Flüge, das Fahrzeug und wo nötig die Unterkünfte und/oder die Aktivitäten zu buchen (oder über eine Agentur buchen zu lassen). Jetzt wird es nur noch kleine Verschiebungen geben, die wir meistens innerhalb der geplanten Route ausgleichen können.


Und ganz zum Schluss nochmals einen Blick in Google Maps

Wenn alles steht, werfe ich gerne noch einen letzten Blick in Google Maps. Und zwar schaue ich entlang der geplanten Route nach Sehenswürdigkeiten oder Highlights, die ich bisher noch nicht auf dem Radar hatte. Da entdeckt man manchmal ein schönes Restaurant, ein nettes Museum oder auch mal eine kleine Wanderung. Das kommt dann natürlich auch noch alles in die Tagesauflistung dazu - vielleicht reicht ja die Zeit.....


Die stundengenaue Planung

Vielen reicht es, bis dahin geplant zu haben. doch wir gehen jetzt, wo (fast) alles gebucht ist, da noch ein Stück weiter - ihr erinnert euch: die stundengenaue Planung.


So ganz grob kann man das im Word-Dokument machen. Ich nutze dazu aber neue Excel-Tabellen. Pro Tag eine Tabelle mit Datum, Start, Ziel, Kilometer/Meilen, Zeitdauer,.... Und spätestens hier schaue ich mir auch mal die Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten genauer an, wann Vollmond und wann Neumond ist und all solche Dinge. Und da kommen dann auch Adresse, Telefonnummern, wichtige Infos nochmals rein. Oder wieviel Geld wir holen müssen, um die nächsten Tage gut über die Runden zu kommen. Das ist dann wirklich das, was für den Tag am Wichtigsten ist auf einen Blick.

Ihr dürft jetzt nicht lachen: Ich starte also mit Aufstehen um Uhrzeit xy, Abfahrt 8 Uhr, Fahrt nach A, Dauer 3 Stunden, Aktivität, Dauer und das eben alles in der Exceltabelle. Tanken und Einkaufen wird eingeplant, die Mittagspause und auch mal eine Pinkelpause. Und wisst ihr was? Das hat uns schon oft geholfen, um einer Überplanung auf die Spur zu kommen. Und dann heisst es: Kürzen und schauen, wann wir spätestens eine Wanderung starten können, damit wir nicht von der Dunkelheit überrascht werden. Oder hilft es einfach, eine Stunde früher aufzustehen, früher loszufahren, das Einkaufen auf einen anderen Tag zu verschieben?

Diese stundengenaue Planung gibt unserem Tag also einfach die Struktur. Wann wir spätestens losfahren müssen, wo wir die Zeit im Auge haben müssen und wo wir noch Luft haben für spontane Aktivitäten.

Hier mal ein Beispiel für eine eher enge Tagesplanung:

Auf den ersten Blick sind das ja "nur" 300 Kilomter, die sollten doch eigentlich ganz gut zu machen sein.

Aber: Wir man sieht haben wir für die ersten 35 Kilometer bereits zwei Stunden eingeplant - das war Tiefsandpiste. Und obwohl wir noch etwas früher losgefahren sind, haben wir eher länger wie die zwei Stunden gebraucht. Dann ging es nochmals gut 3 Stunden auf einer Piste weiter. Auch da konnte man nicht wirklich schnell fahren. (Für solche Fälle hilft eine gute Karte, die einem schon einen ersten Hinweis darauf gibt, wie die Pisten (ich mag da nicht von Strassen reden) aussehen und was man einplanen mus. Auch ein Reiseführer hilft einem da weiter, Google Maps eher weniger. Und was hier super hilfreich ist: Reiseberichte, weil dort kann man wirklich gut nachlesen, wielange andere Reisende für diese Strecke gebraucht haben. Und wenn man dann noch ein Forum hat, mit dessen Hilfe man die aktuellen Pistenverhältnisse erfragen kann, dann kann eigentlich nichts mehr passieren.

Auf jeden Fall seht ihr hier, dass wir für die 300 Kilometer eigentlich den ganzen Tag verplant haben und in "Hukuntsi" 1 Stunde für Tanken, Einkaufen, was essen eingeplant haben. Mehr nicht. Keine Fotostopps, keine unvorhergesehenen Stopps, einfach nur ein Fahrtag. Ankunft war für 16:30 "geplant". Wir wussten also, dass wir für den ganzen Tag etwa noch 1 Stunde "Luft" haben bis zum Sonnenuntergang. In Afrika ist das wenig. Und so hatten wir immer unsere "Fixpunkte", an denen wir uns orientieren konnten, ob wir noch in der Spur sind, ob wir schon früher übernachten müssen (in den Unterlagen hatten wir da noch ein oder zwei Alternativen notiert). Wenn ich mich richtig erinnere waren wir dann letztendlich an diesem Tag gegen 17 Uhr endlich auf dem Campground. Und das obwohl wir keine grossen Stopps eingelegt haben.

Und das meine ich eben mit der Flexibilität der stundengenauen Planung. Nur wenn man ganz genau weiss, wo noch Luft ist - oder eben auch nicht - kann man spontan noch etwas einplanen, wie z.B. in einem Restaurant essen gehen, eine zusätzliche Besichtigung, eine kleine Wanderung,..... oder muss im schlimmsten Fall etwas weglassen oder spontan ganz umplanen.


Damit unterwegs immer alles griffbereit ist, hat eben jeder Tag eine eigene Klarsichthülle. Vorne drauf unsere Tagesplanung, dahinter dann die ausgedruckte Detailplanung aus dem Word-Dokument. Buchungsbestätigungen, Vouchers, Kartenausschnitte,..... einfach alles, was für diesen einen Tag nötig ist. Die ganzen Hüllen sind dann in einem "leichten" Ordner abgeheftet. Ich habe auch schon versucht, mit Online Dateien zu arbeiten, doch damit komme ich nicht so wirklich zurecht. In diesem Fall sind Papierunterlagen einfach unschlagbar. Natürlich habe ich für den Fall, dass die Unterlagen verloren gehen, immer noch die Online-Version auf dem Rechner, bzw. in einer Cloud (sofern Internet vorhanden ist).


Ich weiss natürlich nicht, ob diese Art der Planung auch für euch etwas ist, aber für uns ist das wirklich optimal und hat uns auf unseren unterschiedlichsten Reisen inzwischen begleitet.

Tipps zur Buchung


Auch zu diesem Thema werden wir oft gefragt: Wie bucht ihr immer eure Flüge, eure Fahrzeuge und Unterkünfte? Was müssen wir dabei beachten? Und ja, da gibt es schon eine Menge zu beachten, um durch den Buchungs-Dschungel zu kommen. Wir haben die erste Reise ja auch im Reisebüro buchen lassen, sind dann aber von Reise zu Reise "mutiger" geworden und jetzt ist das Reisebüro für uns schon lange keine Option mehr. 

Im Reisebüro

Wenn ihr in ein Reisebüro geht und denen erzählt, was ihr wollt, dann bekommt ihr ein oder zwei Angebote (oder ihr lasst euch sogar von mehreren Reisebüros ein Angebot erstellen), die ihr einfach nur noch miteinander vergleichen müsst und dann kümmert sich das Reisebüro um alles Weitere. Ihr leistet - in der Regel - eine Anzahlung und müsst erst ein paar Wochen vorher die Restzahlung vornehmen. Das Reisebüro kümmert sich um alles, macht euch - wenn ihr das wollt - auch die Detailplanung und meistens bekommt ihr Vouchers für die einzelnen Leistungen: Flug, Fahrzeug, Hotel, Ausflüge (wenn ihr das jetzt schon wisst),.... . Ihr bekommt also schon mal fast das, was ihr euch vorgestellt habt und müsst euch eigentlich um gar nichts mehr kümmern und wenn unterwegs irgendetwas ist, dann reicht gewöhnlich ein Anruf beim Reisebüro. Das ist oft auch gar nicht so viel teurer, wie wenn ihr eure Reise selber zusammenbucht. Viele haben ja auch gar nicht die Zeit, sich nun weiter mit der Detailplanung selber zu befassen. Wer also damit zufrieden ist, der ist beim Reisebüro sehr gut aufgehoben.

Wenn ihr dort alles bucht, dann seid ihr über den Sicherungsschein auch gegen Insolvenz abgesichert. In der Theorie. Seit der Neckarmann-Pleite wissen wir aber, dass die Versicherungssumme in manchen Fällen wohl doch nicht ausreichend ist.


Je nachdem wo ihr euren Urlaub verbringen wollt, wird aber ausgerechnet der Flug, den ihr euch vorgestellt habt, das Fahrzeug, das ihr unbedingt wollt, die Aktivität, die euch wichtig ist, nicht angeboten. Da müsst ihr dann unter Umständen zu Spezialagenturen gehen, die entsprechend teurer sind. Ich habe aber auch schon einmal erwähnt, dass man im Reisebüro manchmal nicht so früh buchen kann, wie das für die ausgesuchte Reise nötig wäre.


 Dann müsst ihr eure Reise doch selber buchen. Das hört sich oft schwerer an, wie es eigentlich ist.


Der Flug

Den Flug könnt ihr entweder direkt bei der Airline buchen, über Vermittler (Expedia, Opoodo,....) oder auch im Reisebüro. Wo und wie ihr das macht ist "Geschmackssache". Es ist nicht immer die Airline die günstigste, aber im Reisebüro zahlt ihr inzwischen immer eine Aufwandspauschale. Und egal wo ihr bucht, bei dieser Variante müsst ihr den Flug immer sofort bezahlen, also auch im Reisebüro.


Achtung bei den Tarifen:

Immer mehr Fluggesellschaften gehen dazu über zwei oder drei Tarife anzubieten. Einen "Light"-Tarif, in dem gar nichts drin ist: Keine Mahlzeiten (auch nicht bei mehrstündigen Flügen), kein Gepäck, keine Sitzplatzreservierung, nichts, stornieren oder umbuchen könnt ihr natürlich auch nicht umsonst. Da müsst ihr also aufpassen, weil die Zusatzleistungen oft noch sehr teuer werden können. Und viele Vermittler können/dürfen in ihrem Buchungsportal auch nur diese Light-Tarife anbieten. In so einem Fall müsst ihr dann halt wirklich direkt bei der Airline buchen, dort ist der nächsthöhere Tarif - wie auch immer der dann heisst - immer buchbar. Über diesen "Grundtarif" hinaus, gibt es oft noch einen "Plus"-Tarif, bei dem eine kostenlose Umbuchung möglich ist oder noch weitere "Goodies" angeboten werden.

Wir bevorzugen den "Grundtarif" mit Verpflegung und Gepäck. Von uns aus mussten wir noch nie umbuchen. Und wir reservieren auch gerne unsere Sitze schon einmal im Voraus. Aber Achtung: Diese Buchungen gehen bei Umbuchungen durch die Airline oft verloren. Das ist uns in den letzten Jahren leider immer wieder passiert.

Über Seatguru kann man sich übrigens die Sitzverteilung der einzelnen Flugzeuge anschauen.

Gerne buche ich über Expedia (sofern dort mehr wie der "Light"-Tarif angeboten wird). Die haben uns bisher immer über Flugänderungen informiert und einen neuen passenden Flug zusammen mit uns herausgesucht. Ganz unkompliziert. Und auch in Zeiten von Corona hat uns Expedia den Flug schnell und kostenlos storniert. Das Geld war innerhalb von zwei Wochen auf unserem Konto.

Bei unserer letzten Direktbuchung bei der Airline habe ich nur durch Zufall gesehen, dass es eine Flugänderung gab. Die Umbuchung ging dann auch problemlos vonstatten, aber informiert hat mich niemand. Auch dieser Flug musste coronabedingt ausfallen - da warten wir bis heute noch auf unser Geld.

Für uns ist die Buchung über Expedia also die bessere Wahl. Klar gibt es noch weitere Vermittler, aber irgendwie kann ich mich mit denen nicht so recht anfreunden auch wenn die vielleicht den ein oder anderen günstigen Flug haben.


Der Sicherungsschein:

Egal wo ihr bucht: Wenn ihr nur den Flug ohne eine Zusatzleistung bucht, dann bekommt ihr keinen Sicherungsschein. Sollte die Airline also pleite gehen - das sah ja bei Condor sehr lange so aus - dann ist euer Geld futsch.

Wenn ihr aber eine Zusatzleistung - also z.B. ein Hotelzimmer, einen Mietwagen, eine Aktivität - dazu bucht, dann fällt das unter den Begriff der "Pauschalreise" und ihr bekommt den Sicherungsschein. Wenn die Fluglinie als pleite geht, dann habt ihr bessere Chancen euer Geld wiederzubekommen. (Tipp: Wenn ihr wirklich nur den Flug benötigt, dann bucht euch doch ein spottbilliges Hotel dazu - das ist dann immer noch günstiger, wie auf den Kosten des Flugtickets sitzenzubleiben).


Das Chargeback-Verfahren

Eine weitere Möglichkeit, wieder an sein Geld zu kommen, ist das Chargeback-Verfahren der Kreditkarenunternehmen, das hier ganz gut beschrieben ist. Voraussetzung ist, dass der Flug/die Leistung mit Kreditkarte bezahlt wurde und der Zeitpunkt der Leistung darf nicht länger wie 120 Tage zurückliegen.


Worauf beim Flug achten?

Klar, schauen wir bei den Flügen auf den Preis, aber wir nehmen nicht zwingend den günstigsten Flug. Vielmehr versuchen wir zu einem für uns akzeptablen Preis mit möglichst wenig Umsteigen in einer guten Zeit ans Ziel zu kommen.

Bei der Suche nach einem Flug "spiele" ich oft noch ein bisschen mit dem Datum - gibt es ein oder zwei Tage früher oder später einen günstigeren oder kürzeren Flug - oder auch mit den umliegenden Flughäfen herum. Manchmal gibt es da ganz gute Optionen.


Was aber ist für uns ein "sinnvoller" Flug?

Hier ein Beispiel: Wir wohnen in Stuttgart und bisher gab es am vormittag immer einen Delta-Flug über Atlanta nach überallhin in den USA (Atlanta ist das Drehkreuz von Delta). Somit fliegen wir z.B. in die USA gerne mit Delta, weil wir eben ab Stuttgart fliegen können. Damit ist klar, dass wir die Immigrationprozedur für die USA in Atlanta machen und entsprechende Umsteigezeiten einplanen müssen - mindestens 2 Stunden, besser 3. Aber Atlanta ist übersichtlich - das gefällt uns.

Wir könnten aber auch ab Frankfurt direkt fliegen. Aber da müssen wir halt nach Frankfurt fahren. Der Vorteil ist dabei, dass kein Umsteigen mehr nötig ist (in der Regel) und die Immigration dann am Zielflughafen stattfindet.

Einen weiteren guten Flug gibt es früh morgens von Stuttgart nach Amsterdam und dann von dort aus ein Direktflug in die USA.

(Zumindest waren das unsere bevorzugten Flüge vor Corona).

Was wir vermeiden, ist ein weiteres Mal umzusteigen (es sei denn wir müssten zu einem "Provinflughafen") oder aber über London oder Paris zu fliegen. Beide Flughäfen sind total unübersichtlich, London ist dafür bekannt, dass dort gerne Koffer verlorengehen und in Paris muss man meistens den Flughafen wechseln.


Umsteigezeit

A propos Umsteigezeit. Natürlich ist es ärgerlich stundenlang am Flughafen zu sitzen und auf seinen Anschlussflug zu warten. Aber bei einer zu knappen Umsteigezeit, müsst ihr hetzen, im schlimmsten Fall verpasst ihr euren Anschlussflug oder eure Koffer schaffen es nicht mehr. Klar, muss sich die Fluglinie bei einem verpassten Anschlussflug um den Weiterflug kümmern, aber ihr verliert unter Umständen einen wichtigen Urlaubstag. Und auch die Koffer werden weitergeschickt. Im Besten Falle sind sie am nächsten Tag im Hotel, im Schlimmsten Falle müsst ihr ein paar Tage darauf warten.....

Und natürlich gilt: Je öfter ihr umsteigt, desto grösser die Gefahr, dass der Koffer verloren geht oder ihr den Anschlussflug verpasst. Deshalb versuchen wir immer mit höchstens einem Umstieg hinzukommen. Kurze Strecken (bei uns wären das Frankfurt oder München) würden wir nie mit einem Zubringer buchen. Das Risiko, dass dieser Flug dann Verspätung hat oder wegen zu geringer Auslastung gecancelt wird, ist uns einfach zu gross. Da setzen wir uns lieber rechtzeitig ins eigene Auto und fahren selber zum Flughafen.


Immer alle Flüge auf ein Ticket buchen

Wovor wir ganz dringend warnen: Bucht nie und nimmer einen Flug mit Umsteigen auf zwei unterschiedlichen Tickets. Also z.B. den Haupflug ab Frankfurt nach z.B. Las Vegas und auf einem anderen Ticket den Zubringerflug nach Frankfurt. Wenn nämlich der Zubringerflug nach Frankfurt Verspätung hat und ihr deswegen euren Anschlussflug nach Las Vegas verpasst, denn habt ihr Pech gehabt. Ihr müsst dann auf eigene Kosten einen neuen Flug buchen. Wenn die Flüge zusammen auf einem Ticket gebucht sind und es gibt Probleme mit dem Zubringerflug, so muss sich die Airline darum kümmern, dass ihr zum Ziel kommt. Kostenneutral.

 

Rail&Fly

Einmal haben wir als wenig Bahnfahrer Rail&Fly ausprobiert. Die Idee war, sowohl auf Hin- als auch auf dem Rückweg relaxed im Zug zu sitzen. Wie es dann war? Für die Hinfahrt haben wir uns Sitzplätze in einem 6-er Abteil reserviert. Leider waren unsere Reisetaschen zu gross für die Gepäckablage. Also sassen wir auf unseren Sitzen, um uns herum die zwei Reisetaschen und zwei Rucksäcke. Wären wir alleine im Abteil gewesen, wäre das ja gegangen. Doch es kamen noch weitere Reisende dazu, die dann unter unserem Platzmangel ebenfalls leiden mussten. Nicht angenehm.

Da bei der Rückfahrt das Bahnticket erst am Bahnhof gekauft werden kann, hat sich dort eine lange Schlange gebildet. Das war damals gar nicht so einfach am Automaten. Der Zug hatte - zum Glück - Verspätung. Aber wir mussten dann wieder mit dem gesamten Gepäck durch den vollen Zug laufen, bis wir einen freien Platz gefunden haben. Eine vernünftige Lösung, das Gepäck unterzubringen gibt es hier auch nicht. Wir sassen dann also wie Sardinen auf unserem Sitz, den schweren Rucksack auf den Knien oder die Füsse auf dem Rucksack und immer der bange Blick zu den Reisetaschen. Nein, so macht Bahnfahren überhaupt keinen Spass. Das war das erste und auch das letzte Mal, das wir das gemacht haben. 


Parken am Flughafen

Da fahren wir lieber mit dem Auto selber nach Frankfurt und parken unser Auto in einem Parkhaus. Wer nicht zu lange unterwegs ist, findet Hotels, die damit werben, dass man das Auto kostenlos in der Garage stehen lassen kann oder es gibt Parkplatz-Anbieter. Wir wählen immer Airparks , die haben auch überdachte und abgeschlossene Parkplätze und im Anschluss bringt einen das Shuttle zum Flughafen.


Fahrzeugbuchung - Auto

Wo am Besten den Mietwagen buchen? Da gibt es jede Menge Anbieter, die alle mehr oder weniger seriös sind. Manchmal macht man mit lokalen Anbietern gute Erfahrung, so wie wir auf Mauritius und auf Island. In der Regel versuchen wir aber über den ADAC zu buchen. Da kann man die wichtigsten Versicherungen gleich dazubuchen. Da haben wir noch nie Probleme gehabt.

Bei der letzten Flugbuchung haben wir allerdings den Mietwagen zum Flug dazugebucht, um den Sicherungsschein zu bekommen. Wir hatten dann allerdings keine Möglichkeit, noch eine Versicherung oder ein Navi dazuzunehmen. Das hätten wir dann vor Ort machen müssen.

Die Mietwagen für die USA sollte man immer von hier aus buchen. Also selbst wenn man gerade in den USA ist und kurzfristig ein Auto benötigt, am Besten den Mietwagen über einen deutschen Anbieter buchen. Die USA haben ein ganz anderes Versicherungssystem und nur wenn man das Fahrzeug in Deutschland bucht, bekommt man eine deutsche Versicherung dazu.


Fahrzeugbuchung - Camper

Und was ist mit dem Camper?

Für einen Camper in den USA gilt dasselbe wie für ein Auto: Unbedingt hier in Deutschland buchen, um eine ausreichende Versicherung zu bekommen. Manche Anbieter bieten zwar vor Ort eine zusätzliche Versicherung an, doch diese deckt wirklich nur das Nötigste ab. Den Camper kann man entweder im Reisebüro (TUI, DERTOUR, ADAC,..) buchen oder bei Vermittlern (CU-Camper, Canusa, Camperbörse,....). Ihr zahlt dann eine Anzahlung und etwa 6 Wochen vor Reisebeginn ist der Rest fällig. Bei der Buchung über einen Vermittler bekommt man einen Sicherungsschein.

Für einen (Bush-) Camper im südlichen Afrika: Die Auswahl der Bush-Camper, die man hier in Deutschland buchen kann, ist überschaubar. Und bisher war da für uns nichts dabei. Wem es genauso geht, der muss entweder nach einer Agentur suchen, über die man hier in Deutschland den gewünschten Camper buchen kann oder eben direkt vor Ort. Ob das gut geht? Das erste Mal waren wir auch skeptisch, aber ihr könnt mir glauben: Das funktioniert. Natürlich müsst ihr da schon ein bisschen Vertrauen haben, denn einen Sicherungsschein oder ähnliches gibt es nicht. Doch wir haben noch nie gehört, dass es bei einer Buchung bei einer der bekannten Agenturen Probleme gegeben hat.


Hotels

Hotels buchen wir gerne über Booking.com oder über Expedia. Wenn wir sicher sind, was das Hotel und den Zeitraum betrifft, gerne mit einem günstigeren Preis, dafür aber nicht stornierbar. Wenn es noch Unsicherheiten gibt, dann gerne mit einem Tarif, mit dem wir kostenfrei stornieren können. So haben wir schon öfter ain Hotel, das uns gut gefallen hat, schon mal vorab reserviert und bei Änderungen dann halt wieder storniert. Eigentlich nicht die feine Art, aber wenn es angeboten wird, warum sollen wir es dann nicht nützen?

Mit Airbnb buchen wir ungern. Die Grundidee finden wir super, nur leider wird sie inzwischen von den Vermietern gerne ausgenutzt, um knappen Wohnraum teuer an Touristen zu vermieten.


Campingplätze

Wir buchen auch gerne - sofern möglich - die Campingplätze vor. Ob man reservieren kann und wie ist von Land zu Land unterscheidlich. Hier mal eine kurze Zusammenfassung für die Länder, in denen wir schon gebucht haben.

Die Plätze in den Nationalparks und den Stateparks in den USA kann man über ein Buchungsportal buchen. Das ist einfach und unkompliziert. Die privaten Plätze muss man oft alle einzeln anschreiben oder telefonieren. Das ist manchmal mühsam. In Südafrika funktioniert das ähnlich. In Namibia muss man die Plätze einzeln anschreiben und dann seine Kreditkartendaten schicken (das machen wir meist mit zwei mails, wegen der Sicherheit - passiert ist aber noch nie was), vereinzelt gibt es Buchungsportale, bei denen man mit Kreditkarte bezahlen kann. In Botswana überlässt man die Buchung der Campgorunds am Besten einer Agentur, weil die Plätze oft nur mit Überweisung bezahlt werden können. Das ist sehr umständlich und sehr teuer.

Und natürlich trage ich dann in mein Übersichtsexcel neben dem Campground ein, ob der Campground überhaupt zu buchen ist und ob ich das bereits getan habe. Ich trage ein, was ich anbezahlt habe und was noch zu bezahlen ist.

Allgemeine Tipps


Koffer oder Reisetasche?

Wer mit einem Camper unterwegs ist, dem empfehlen wir eigentlich immer eine Reisetasche. Die kann man klein "zusammenklappen" und sollte eigentlich überall einen Platz finden. Koffer nehmen da wesentlich mehr Platz weg und sind eigentlich immer im Weg. Und wenn wir eine Rundreise machen, dann lassen wir sogar unsere Reisetaschen in der Vermietstation und holen diese erst am Ende der Reise wieder ab. Damit wir nicht in der Vermietstation anfangen müssen, die Taschen gross aus-, bzw. einzuräumen greifen wir auf die blauen IKEA-Taschen zurück, die man mit einem Reissverschluss schliessen kann. Diese Taschen passen perfekt in unsere Reisetaschen. Vor Ort muss dann einfach nur noch die IKEA Tasche aus der Reisetasche genommen werden (oder eben in die Reisetasche verstaut werden) und schon ist gepackt. Ganz easy.


Wie soll ich meinen Koffer, meine Reisetasche packen?

Zwar ist es ganz praktisch, wenn jeder seine eigenen Klamotten, seine eigenen Dinge in seiner eigenen Tasche hat. Wenn dann aber ein Gepäckstück abhanden kommt, dann hat halt einer alles und der andere gar nichts mehr. Ganz schön doof. Deshalb packen wir immer quer. Jeder hat somit die Hälfte seiner Klamotten in seiner Tasche und die andere Hälfte in der Tasche des Partners. Dabei achten wir darauf, dass die Klamotten, die zusammenpassen auch immer zusammen bleiben. Das hat uns einmal wirklich den Urlaub gerettet und wir konnten so mit dem Inhalt eines Koffers vier Wochen über die Runden kommen. Ja, das geht, wenn man muss.


Geldversorgung unterwegs

Ein wichtiges Thema, wenn man unterwegs nicht plötzlich ohne Geld dastehen möchte.

Wir haben grundsätzlich immer etwas Bargeld dabei. So viel, dass wir einmal tanken, einfkaufen und die nächste Übernachtung in bar bezahlen könnten. Mehr nicht. Alles andere bezahlen wir grundsätzlich immer mit der Kreditkarte.

Natürlich kann man in vielen Ländern Europas auch mit der Girocard (früher EC-Karte) bezahlen. Bei manchen Banken muss man die Bank über Auslandseinsätze informieren.


Kreditkarte

Nur ungern verlassen wir uns auf eine einzige Karte und das war auch schon ein paar Mal ganz gut so. Wir haben immer mehrere Karten dabei. Einmal natürlich unterschiedliche Kreditkartenabieter (Visa und Mastercard) und dann noch von unterschiedlichen Instituten (unsere Hausbank und die Advanzia-Karte). Und natürlich hat auch jeder eine Karte auf seinen Namen.

Die Kreditkarten werden auch immer an zwei, drei unterschiedlichen Plätzen aufbewahrt, so dass die Gefahr, dass alle Karten durch was auch immer verlorengehen etwas reduziert ist. Und natürlich kennen wir kennen Pins zum Geldabheben gegenseitig.

Und um für alle Fälle gerüstet zu sein (Krankenhaus, Unfall, Mietwagen, Unvorhergesehenes,...) haben alle Karten einen entsprechenden Verfügungsrahmen.

Unsere Hauptkarte im Urlaub ist die Advanzia-Kreditkarte. Damit bezahlen wir im Ausland keine Auslandsgebühr und können am Bankautomaten gebührenfrei abheben. Wir würden lediglich die manchmal anfallende Servicegebühr dort bezahlen, aber eben nicht die Auslandsgebühr. Das kann sich nämlich ganz schön summieren. Und wir sind bisher immer sehr gut gefahren mit dieser Karte.


Was, wenn die Karte(n) weg ist?

Man kann noch so gut aufpassen und auf der Hut sein, es kann jedem passieren, dass eine oder mehrere Karten verloren gehen oder geklaut werden. Dann heisst es schnell zu handeln. Wir haben immer alle Sperr-Nummern im Handy und auf einem Zettel, den wir mehrfach mit uns führen, notiert. Auf dem Zettel dann noch zusätzlich die Kartennummern. So kann man schnell reagieren und hoffentlich auch das Schlimmste verhindern. Wenns ganz schnell gehen muss, muss die zentrale Sperrnummer her +49 116 116 - dort kann man alle Karten sperren lassen. Dann steht man aber ohne Kreditkarte da und braucht einen Plan B für die Geldversorgung.


Wie kommt man ohne Kreditkarte an Geld?

Wir haben da immer zwei Pläne in Petto (diese aber zum Glück noch nie in die Tat umsetzen müssen):

Einmal mit der ADAC-Mitgliedskarte:  Ein Anruf genügt und ADAC überweist auf die Clubkarte einen Geldbetrag, über den man kurzfristig verfügen kann. Mit der Clubkarte kann man dann Hotel- oder Werkstattrechnungen bezahlen oder Bargeld abheben.

Und dann noch Western Union: Am Schalter der Postbank oder einer Reisebank (gibt es an den meisten grösseren Bahnhöfen/Flughäfen) zahlt eine Vertrauensperson, die von uns vorher informiert wurde, Geld für uns ein. Die Person erhält eine Auftragsnummer, eine MTCN, die Money Transfer Control Number, die sie uns telefonisch mitteilt. Etwa 10 Minuten später können wir dann an einer Western Union Auszahlungsstelle vor Ort das Geld abholen. Dazu benötigen wir die MTCN, die Höhe des Betrags, die Kontaktdaten des Einzahlers und unseren Ausweis. Sollte der also auch abhanden gekommen sein, dann funktioniert das nicht.


Wenn auch die Ausweise abhanden gekommen sind

Wenn die Ausweispapiere abhanden gekommen sind, dann wendet man sich am Besten an die deutsche Botschaft im Reiseland. Wir haben diese Nummern sowie die Anschrift auch immer parat.

Eine weitere grosse Hilfe ist da auch die Mitgliedsschaft im ADAC. Über die Auslandsnotrufnummer hilft einem der ADAC - sofern man dort Mitglied ist - bei vielen Problemen im Ausland: Verlust der Reisedokumente, Fahrzeug-schäden, Unfall, .....


Auslandskrankenversicherung

Wer oft im Ausland unterwegs ist, der sollte auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben. Die Versicherung kommt dann für Kosten im Ausland auf, wenn man krank wird. Also für Arztbesuche, Krankenhaus, Operationen und im schlimmsten Fall auch für den Rücktransport.

Viele Ärzte und Krankenhäuser behandeln aber nicht, wenn man nur die Zusicherung der Krankenversicherung hat, dass die Kosten erstattet werden. Vielmehr wollen diese erst einmal Geld sehen. Deshalb sorgen wir auf unseren Kreditkarten immer für einen ausreichenden Kreditrahmen.

Hier sollte man auf jeden Fall im Vorfeld etwas recherchieren, ob die angedachte Versicherung im Krankheitsfall auch wirklich schnell und unkompliziert hilft.


Reiserücktrittsversicherung

Je teurer die Reise ist, desto sinnvoller ist eine Reiserücktrittsversicherung. Es kann so schnell passieren, dass man vor einer geplanten Reise krank wird und dann bleibt man auch noch auf all den Kosten sitzen. Diese Versicherung sollte aber auch eine Reiseabbruchversicherung beinhalten. Sollte also bereits im Urlaub etwas passieren, dass zum Abbruch der Reise führt, dann werden diese Kosten übernommen.

Zum Glück haben wir diese Versicherung noch nie in Anspruch nehmen müssen. Doch standen wir einmal ganz kurz davor - und da hat uns der Gedanke an die Versicherung schon etwas beruhigt.


Der Notfallplan

Wie ihr oben schon ein paarmal rauslesen konntet, haben wir immer ein Dokument dabei, auf dem die wichtigsten Telefonnummern (deutsche Botschaft, Sperrnummern der Banken, Auslandsnotruf,....) notiert haben. Dort stehen auch unsere Kreditkartennummern, die PINS fürs Handy, die benötigten Mitgliedsnummern, einfach alles, was man schnell zur Hand haben muss, wenn was passiert. Diese Liste hat jeder von uns immer Rucksack, ist als PDF auf dem Handy und auch noch in unseren Mailboxen sowie der Cloud hinterlegt. Ein kleinerer Zettel mit den allerwichtigsten Nummern hat ausserdem jeder immer "am Körper" dabei.

Wir gehen die Liste auch vor jedem Urlaub nochmals durch, damit es eben in einem Notfall echt schnell geht. Ein richtiger Notfallplan halt.



Kopien der wichtigsten Dokumente

Natürlich haben wir auch die Kopien der wichtigsten Dokumente hinterlegt. In unseren Rucksäcken, unserem Gepäck, auf dem Rechner, in einer Cloud, per Mail verschickt,......Sicher ist sicher.


Der "Opfer"-Geldbeutel

Und dann haben wir noch den "Opfer"-Geldbeutel. Das ist ein Geldbeutel, in dem ein kleinerer Geldbetrag steckt, eine alte abgelaufene Kreditkarte und noch andere alten unwichtigen Karten. Im Falle eines "Überfalls" hoffen wir, dass sich der Dieb damit zufrieden gibt. Ein Versuch ist es allemal wert.


Ich weiss, wer eine Reise plant, der versucht  immer nur an das Schöne und Positive zu denken. Doch nicht immer läuft alles rund und es kann immer etwas passieren. Das muss man sich einfach immer wieder vor Augen führen und sich auch darauf vorbereiten. Umso besser, wenn dann nichts passiert......


Speicherkarten und Akkus für die Kamera(s)

Wer auf längere Reisen geht, sollte natürlich auch genügend Speicherkarten für die Kamera(s) dabei haben  und lieber einen Akku mehr wie zu wenig. Nichts ist ärgerlicher wie keine Fotos mehr machen zu können, weil die Speicherkarte voll ist oder einem der Saft ausgeht.

Wir haben immer ein kleines, leichtes Notebook dabei und eine externe Festplatte, damit wir unterwegs die Fotos sichern können. So haben wir alles immer auf der Festplatte und auch noch auf den Speicherkarten, die wir unterwegs auch nie löschen, gesichert. Doppelt hält besser.

Eine Cloud-Lösung macht nur dort Sinn, wo eine gute und stabile Internetverbindung möglich ist.


Stromversorgung unterwegs

Wir haben immer eine Mehfachsteckdose, damit wir unterwegs im Hotelzimmer oder wenn wir Strom haben, genügend Steckdosen verfügbar haben. Natürlich haben wir auch die entsprechenden Adapter für das jeweilige Reiseland dabei. Doch Hansi hat sich da noch was "besonderes" einfallen lassen: Im Internet kann man Mehrfachsteckdosen kaufen, die einen Monitoranschluss haben. Und diese Anschlüsse haben wir nun schon für ein paar Reiseländer. Der Vorteil ist, dass man dieses Kabel wirklich fast in jedem Land kaufen kann, wenn man es doch mal vergisst. So sind wir bisher immer ganz gut durchgekommen.

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