2021 - Luxemburg

             2021 - Luxemburg

12.06. - 26.06.2021

2021 wird die Welt immer noch von Corona beherrscht. Ende Mai/Anfang Juni gehen die Inzidenzwerte in Deutschland und Europa zwar so langsam zurück, doch es gibt immer noch Reisebeschränkungen, bzw. Test- und/oder Quarantänepflicht bei der Einreise aus den Urlaubsländern.

In Deutschland selber dürfen die Campingplätze zwar wieder öffnen, doch es besteht Testpflicht alle 3 Tage. Frankreich haben wir schon längst abgeschriebend, gebucht haben wir eigentlich zwei Wochen in Tennsee bei Garmisch-Patenkirchen. Da hat es uns letztes Jahr so gut gefallen. Doch auch hier besteht natürlich Testpflicht. Da haben wir keine Lust darauf.

Also was tun? "Komm, lass uns nochmals nach Luxemburg gehen." Da waren wir ja schon an Christi Himmelfahrt und das hat uns trotz des schlechten Wetters gut gefallen. Für die Rückreise müssen wir uns zwar registrieren, aber da wir bis dahin vollständig geimpft sein werden, brauchen wir keinen zusätzlichen Test. "Au ja, das machen wir." Gleich den Campingplatz Wies-Neu gebucht und noch EBikes für die zwei Wochen gemietet und die Urlaubsplanung ist fertig. Urlaub in Zeiten von Corona kann manchmal so einfach sein.

Luxemburg ist ein kleines europäisches Land, das an Belgien, Frankreich und Deutschland grenzt. Das hauptsächlich ländlich geprägte Staatsgebiet zeichnet sich im Norden durch die dichten Wälder der Ardennen sowie Naturparks aus, im Osten durch die felsigen Schluchten der Region Müllerthal und im Südosten durch das Tal der Mosel. Die ebenfalls Luxemburg genannte Hauptstadt ist berühmt für ihre befestigte mittelalterliche Altstadt, die auf einer Anhöhe liegt.

Luxemburg hatte Ende 2019 rund 630.000 Einwohner. Das Großherzogtum gehört zum mitteldeutschen Sprachraum. Nationalsprache ist Luxemburgisch, zusätzliche Verwaltungs- und Amtssprachen sind Deutsch und Französisch.

Zusammen mit den Niederlanden und Belgien gehört es zu den BeNeLux Staaten. Neben zahlreichen, herrlichen Burgen, wunderschöner Landschaft und einer bezaubernden Hauptstadt ist das Land auch bekannt als Sitz wichtiger, europäischer Institutionen wie den Europäischen Gerichtshof.

Wir waren in der Region Müllerthal in Dillingen an der Sauer, direkt an der deutschen Grenze. Das Gebiet heisst im Volksmund auch die "Kleine Luxemburgische Schweiz".
Wir sind am Samstag, den 12. Juni ganz relaxed angereist.
Bereits am Freitag sind wir zum Stellplatz gefahren, haben dort in aller Ruhe den Camper eingeräumt und sind dann im Convoi wieder zu uns gefahren, wo wir den Camper über Nacht geparkt haben.
Morgens gegen 8 Uhr sind wir dann in Stuttgart losgefahren und sind am späten mittag in Dillingen angekommen. Obwohl wir reserviert haben, haben wir einen der letzten Plätze an der Sauer erhalten. Das Schöne am Camping ist ja, dass man wirklich schnell ankommt, leveln - wenn nötig - Markise ausfahren, Tisch und Stühle aufstellen. Fertig ist das Ferienheim und der Urlaub kann beginnen.
Klar, nach dem ersten Bierchen muss man dann noch die Markise festzurren, die Lichterkette anbringen, Strom anschliessen, Wasser auffüllen, Gas aufdrehen,..... Aber: Dafür kann man sich einfach auch Zeit lassen.
Und dann hatten wir immer noch genügend Zeit, um im "Liegestuhl" einfach zu relaxen, den ersten Sekt zu trinken und das Essen vorzubereiten. Ja, das ist Urlaub.
Im Moment ist es hier zwar auch schon ganz schön heiss, aber durch die Sauer und den dichten Wald, der rechts und links gleich hochgeht, geht eigentlich immer ein angenehmes Lüftchen. Sehr sehr angenehm also.
Die EBikes haben wir Montag früh geliefert bekommen und abgeholt wurden sie zwei Wochen später am Freitag. Gebucht habten wir wieder bei Renat a bike - Mellerdall. Das hat auch dieses Mal wieder wundervoll geklappt. Einmal waren wir unterwegs und haben dann am Campingplatz festgestellt, dass ich in einen Ast reingefahren bin und einen platten Reifen hatte. Am nächsten Morgen haben wir dann anstandslos zwei neue Bikes bekommen. Toller Service!
Durch die Bikes waren wir mobil. Wir wollten den Camper stehen lassen und unsere Aktivitäten so weit wie möglich mit den Bikes machen. Dafür habe ich im Vorfeld in der näheren Umgebung ein paar interessante Orte herausgesucht. Ausserdem sind in Luxemburg die öffentlichen Verkehrsmittel alle umsonst. 

Von meiner Schwester haben wir eine To-Do-Liste bekommen. Und wir haben uns redlich Mühe gegeben, diese auch "abzuarbeiten". Hier an diesem schönen Fleckchen Erde fällt einem das, aber auch nicht allzuschwer.

Wir sind eigentlich fast jeden Tag aufs Bike gestiegen, um die Gegend zu erkunden und die Seele baumeln zu lassen. Da war meistens der Weg das Ziel. Und einmal gab es eine richtig tolle "Belohnung" - ein Eisecher, der so hoch war, dass man den gar nicht so wichtig essen konnte.

In Beaufort gibt es eine schöne alte Burg. Bis dahin sind es nur 5 Kilometer - aber bergauf. Mit den Bikes ist das aber überhaupt kein Problem.
Dort gibt es auch einen Supermarkt, der alles hat, was das Herz begehrt. Da sind wir dann zum Einkaufen hingefahren - mit den Bikes natürlich.

Die Geschichte der Burg Beaufort reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Damals wurde die Burg als Wohnburg der Herren von Beaufort errichtet. Nachdem diese ausgestorben waren, wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Im 17. Jahrhundert wurde schließlich noch ein Schloss oberhalb der Ruine errichtet, das heute ebenfalls noch erhalten ist. 

Ab Ende des 17 Jahrhunderts wurde die Burg nicht mehr bewohnt und verfiel zusehends. Erst im 20. Jahrhundert begann man mit Sanierungsarbeiten und heute kann die beeindruckende Burganlage besichtigt werden.

Nachdem das mit Beaufort so toll geklappt hatte, wurden wir "mutiger". Unser nächstes Ziel - eigentlich waren es ja 3 Ziele - war die Aussichtsplattform "Predigtstuhl", die Schluchten "Werschrummschlüff" und "Binzeltschlüff". Wir mussten auch dafür ein ganzes Stück bergauf fahren und das an einem Tag bei +/- 30 Grad. Doch der Wald hat die Hitze erträglich gemacht und in der Schlucht später, haben wir sogar fast gefroren. Wow, was für toller Ausflug. Die Rückfahrt war dann eigentlich ein Kinderspiel - fast immer nur bergab.

Zuerst ging es auf die Aussichtsplattform "Predigtstuhl".

Und gleich daneben geht es dann in die "Werschrummschlüff". Erst geht es steil die Treppen hinauf, dann die Frage: "Wo geht es weiter". "Da im Sandstein ist eine tiefe Kerbe, da geht es rein." Die  "Werschrummschlüff" ist eine tiefe Schlucht, durch die man sich im Gänsemarsch durchzwängen muss. Teilweise sind die Spalten gerade mal 30 cm breit. Es macht  Spass sich durch dieses Labyrinth an Felsspalten durchzuschlängeln. Irgendwie erinnert uns das an die Slot Canyons aus den USA. Vor allem aber ist es hier schön kühl. "Draussen" hat es inzwischen gut und gerne 30 Grad. Da kommt so eine Abkühlung gerade richtig. Links und rechts ragen die Felsen hoch, scheinen in den Himmel zu wachsen. Und oben öffnet sich dann die Schlucht und man ist auf einer Art Lichtung zwischen Wald und Felsen. 

Was für ein tolles Fels-Labyrinth. Gegenüber ist nochmals eine Schlucht, die"Binzeltschlüff". Nicht ganz so spektakulär, aber auch sehenswert und vor allem kühl. Und man hat noch einmal die Möglichkeit, einen Blick auf das Müllerthal zu werfen.

Am Wochenende hatten wir dann eigentlich schon fast alle meine vorbereiteten Ausflüge mit dem Bike abgefahren. Aber halt, da gibt es doch noch den idyllischen Wasserfall "Schiessentümpel" das mit Abstand bekannteste Fotomotiv der Luxemburgischen Schweiz überhaupt. Doch an einem Samstag, bei über 30 Grad Hitze war das keine so tolle Idee. Wir waren dort nämlich nicht die Einzigen - und die Strässchen waren auch stark befahren. Na ja, da kommen wir ein anderes Mal nochmals her.

Wenn wir mal nicht unterwegs waren, dann haben wir dem lustigen Treiben vor unserem Camper auf der Sauer zugeschaut. Die Menschen hatten Spass - wir auch. Was da alles vorbeigepaddelt ist.......

Eigentlich wollten wir ja auch mal paddeln gehen. Aber in der ersten Woche war uns das zu heiss und danach war das Wetter eher durchwachsen. Ein weiterer Grund, um nochmals herzukommen.

Die Touren starten hier vom Campingplatz aus, bzw. im Hochsommer auf der deutschen Seite und kosten 35 Euro pro 2er Boot.

Doch wir waren nicht nur mit den Bikes unterwegs, sondern direkt vom Campingplatz aus konnte man auch die ein oder andere kleine Wanderung unternehmen. Besonders eindrucksvoll war die Wanderung zum "Nördlichen Predigtstuhl". Dafür mussten wir über die Brücke gehen und waren damit wieder in Deutschland, genauer in der Süd-Eifel.

Gleich am Anfang des Pfades war ein kleiner Wasserfall und dann ging es richtig steil nach oben. So steil, dass selbst der Abstieg anstrengend war. Doch was uns dort oben erwartet hat, war der Hammer. Die bizarren Felsformationen aus Luxemburger Sandstein prägen diese Landschaft des Naturparks Südeifel und des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks. Das hat sich wieder mal gelohnt.

Dann gab es da noch eine kleine Wanderung zu einem Steinbruch auf der luxemburgischen Seite. Der "Steinbruch" wurde auf Google mit der Höchstnote bewertet. Na ja, das war ein Satz mit "X"... . Aber um einen ersten Eindruck über die Kleine Luxemburgische Schweiz zu bekommen war der Spaziergang gerade recht. Und ich konnte nicht widerstehen - ich musste ein paar Blumen pflücken. Und die Blumen haben dann tatsächlich fast die ganzen 2 Wochen gehalten.

Normalerweise gehen wir ja im Urlaub auch gerne mal essen. Doch obwohl es hier im Ort sogar zwei "Restaurants" gibt - eine Pizzeria und ein Gasthaus - waren wir kein einziges Mal essen. In der Hinsicht war Luxemburg in unserer Ecke wirklich so etwas wie ein "kulinarisches Entwicklungsland". Vielmehr haben wir fast jeden Abend gegrillt oder es gab Pasta. Auf jeden Fall war es immer lecker.

Fazit: Wir waren ja nun schon das zweite Mal hier in Luxemburg auf dem Campingplatz Wies-Neu. Und wir werden ganz sicher wiederkommen. Zum Relaxen ist das hier der perfekte Ort. Bikes sind nötig um halbwegs mobil zu sein, wenn man den Camper nicht bewegen will. Wir waren überrascht, wie vielfältig die Landschaft hier ist und wieviel Spass es macht, diese Landschaft zu Fuss zu erkunden.

Wer gerne mal das ein oder andere Städtchen erkundet, kommt mit dem kostenlosen Bus eigentlich überall hin. Nach Echternach fährt stündlich ein Bus und auch nach Luxemburg gibt es gute Bus- / Zugverbindungen. Was wir auch noch gerne angeschaut hätten, ist das Schloss in Vianden, das zu den schönsten Schlössern der Welt gehören soll.

Es gibt ausgewiesene Mountainbike-Trails in der Ecke und ganz bekannt ist natürlich der Müllerthal Trail, der insgesamt 112 km lang ist und in einzelnen Etappen mit zahlreichen Abstechern durch die Region Müllterthal führt. Hier ist also für jeden etwas dabei.

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