Heiterwanger See

Am Heiterwanger See

12.09. - 21.09.2020

Die Anfahrt zum Heiterwanger See am späten Samstag morgen - ja, wir haben getrödelt und mussten erst noch ein bisschen am Camper rumräumen- war nicht so toll. Stau auf der A8 und wir haben testweise jede Stauumfahrung vom Navi angenommen - die Schwäbische Alb hat schöne Ecken haben wir festgestellt. Dann ging es auf der A7 weiter in Richtung Kempten - auch da haben wir dank der Staus und unseres Navis vieeel Landschaft gesehen. Na ja, wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht und ausserdem hat es Hansi Spass gemacht mit dem Camper zu fahren. Der Fernpass hat sich dann leider nicht mehr umfahren lassen - wobei wir ja nur auf der Zufahrt zum Fernpass waren.  Aber irgendwann waren wir dann endlich da - mit zwei Stunden "Verspätung". Hurra!
Der Campingplatz Fischer am See liegt direkt am Heiterwanger See in einer Art "Sackgasse". Als wir unseren Platz zuerst gesehen haben, wussten wir noch nicht so wirklích, was wir davon halten sollen. Hinter uns Dauercamper, links von uns ein "Wasserhäuschen", rechts Dauercamper, die nicht da waren. Und den Platz haben wir uns noch mit einem anderen Camper teilen müssen (gegen später). Aber heute abend waren wir noch alleine und da haben wir die Aussicht in vollen Zügen genossen und uns mit dem Platz "angefreundet". Durch die Begrenzungen um uns herum hatten wir dann doch genug Privatsphäre und auch noch eine gute Aussicht.
Morgens gab es an der Rezeption Brötchen und es war herrlich ruhig hier. Aber das Wichtigste: Sonne!

mehr Infos zum Campingplatz
  • Wandern
    Während Hansi am Sonntag noch etwas relaxen möchte, zieht es mich bei schönstem Wetter am mittag erst einmal rund um den See.
    Die ersten 45 Minuten geht es auf einem schmalen Pfad am See entlang bis zu einer Brücke, die den Übergang vom Heiterwanger See in den Plansee markiert. Danach geht es weitere 40 Minuten am Plansee entlang zur "Seespitze". Der Weg ist nun breiter und man muss man ihn mit Bikern teilen. Hier gibt es ebenfalls einen Campingplatz (terrasiert), aber hier ist es lange nicht so ruhig und idyllisch wie bei uns, weil hier die Strasse auf den See trifft und dazu sind auch jede Menge Motorradfahrer unterwegs.
    Ich denke, wir können froh sein, an unserem kleinen idyllischen Campground und ich mache mich ganz schnell auf den Rückweg. Wir haben nun Nachbarn bekommen, die aber sehr sehr nett sind und ihren Camper auch so hinstellen, dass wir noch etwas Mountain View haben.
    Und weil das so schön war, sind Hansi und ich am Montag nochmals um den See gelaufen. Doch dieses Mal sind wir am Übergang zum Plansee über die Brücke gegangen und dann auf einem breiten eher langweiligen Weg am Heiterwanger See entlang zurück zum Campingplatz gegangen. Immer noch bei Traumwetter. So muss Urlaub sein.
    Ach ja: Es gibt auch eine "Fähre", die von unserem Campground, zur "Seespitze", dann weiter zum Kiosk "Forelle" - und wieder zurück fährt. So kann man sich die Wanderungen etwas abkürzen.

  • Relaxen und geniessen

    Doch zu einem gelungenen Urlaub gehört auch das Relaxen, das Nichtstun und auch das Schlemmen dazu. Hier konnte man so richtig die Seele baumeln lassen. Das Läuten der Kuhglocken hatte was beruhigendes. Überhaupt war der Campingplatz sehr ruhig.
    Wir mussten uns aber auch um unsere nächste Station kümmern - es sollte nach Südtirol, bzw. nach Meran gehen. Doch bei den ersten Anfragen war kein Campingplatz frei. Also haben wir erst mal hier am Heiterwanger See bis Montag verlängert. Eigentlich war ja ausgebucht, aber irgendwie haben sie es geschafft, dass wir bleiben konnten.
    Das war dann auch DIE Gelegenheit, um für Mittwoch einen Platz im Restaurant zu reservieren. Genau die richtige Entscheidung. Hanis hatte Tiroler Rostbraten mit Spätzle und Speckbohnen, ich habe mich für den Rehrücken mit Steinpilzen und Brezenknödel entschieden. Zum Abschluss dann noch eine Käseplatte. Dazu dann einen ganz speziellen Merlot, von dem wir noch eine Flasche zum Camper mitgenommen haben. Das war so lecker, dass wir am Sonntag gleich nochmals einen Tisch reserviert und dassselbe gegessen haben. Wenn ich nur daran denke, dann läuft mir noch das Wasser im Munde zusammen.
    Ganz wichtig ist uns im Urlaub immer das Frühstück. Und mit dem Ausblick und den Frühstückstüten, die man am Vortag bestellen konnten, hatten wir immer einen guten Start in den Tag.
    Aber wir haben auch oft selber gekocht und die ein oder andere Flasche Wein dazu getrunken. Das ist Urlaub  für uns.

    Radfahren
    Hier am See gab es auch eine E-Bike-Mietstation. Mit einer App konnte man sich ein E-Bike mieten und auch  bezahlen. Wir haben uns zwei Mal Bikes ausgeliehen. Gleich morgens haben wir uns immer die Bikes geholt - was man hat, das hat man.
    Die erste Tour hat uns um den See herum bis zur "Forelle" und wieder zurück geführt. Das Stück von der "Seespitze" zur "Forelle" war ein Panoramaweg, da ging es immer auf und ab mit herrlichen Ausblicken auf den See. Mit den E-Bikes aber kein Problem. Am Anfang ist das schon ganz schön ungewohnt, vor allem das Gewicht der Bikes.
    Die zweite Tour war eigentlich eher dazu gedacht, um zur highline 179 (siehe dort) zu fahren. Eigentlich hatte ich eine Tour im Tal ausgesucht. Doch wir sind dann der Ausschilderung gefolgt - der Weg ging stetig bergauf und bergauf und bergauf. Ohne E-Bikes wären wir ganz schön aufgeschmissen gewesen. Dann auf einmal ein Abzweig und zwar ein schmaler steiler uund steiniger Fussweg bergab. Tja, die schweren Bikes kann man sich nicht einfach auf die Schulter schmeissen und dann bergab laufen. Also alles wieder zurück und im Tal zum Ausgangspunkt der highline gefahren.


    highline 179

    Die highline 179 ist eine Hängebrücke über die Fernpassstrasse in 114 Meter Höhe. Die Seilbrücke verbindet die Ruine Ehrenberg mit dem Fort Claudia und ist 406 Meter lang.
    Warum gerade ich, die unter Höhenangst leidet und nicht schwindelfrei ist, auf die Idee kam, hierherzukommen, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall hat mich die Highline total fasziniert.
    Wir sind mit E-Bikes hergefahren (siehe dort). Das letzte Stück ging es dann etwa 20 Minuten zu Fuss über einen kleinen Wanderweg nach oben. Wahrscheinlich wäre es sogar besser gewesen, wir hätten die Bikes an dem Punkt stehengelassen, wo wir umgekehrt sind, weil der Pfad nach unten ging. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.
    Ich bin die ersten Meter ganz mutig gegangen, doch als die Brücke dann über den Abgrund geführt hat - der Boden ist lediglich ein Gitter, durch das man durchsehen kann, bin ich umgekehrt. Dazu kommt noch, dass die Brücke auch ziemlich schwankt. Hansi ist tapfer drübergelaufen. Respekt.
    Anmerkung: Eigentlich wäre hier Maskenpflicht gewesen. Aber kaum jemand hat eine getragen. Ok, das Ansteckungsrisiko im Freien ist ja nicht ganz so hoch. Aber: Alle haben sich rechts und links am Geländer festgehalten. Ohne Handschuhe, ohne Desinfektionsmittel. Und das bei etwa 100 Besuchern pro Stunde......
    Ein schöner Thrill. Und wir haben uns etwas geärgert: Auf der anderen Seite geht nämlich eine Bahn nach oben.......
    Bergroller fahren
    An der Almkopfbahn in Bichlbach kann man Bergroller mieten. Mit der Almkopfbahn geht es nach oben bis zur Hochalm und dann geht es 9 km lang nur noch bergab. Ja, das hat sogar mir Spass gemacht. Eine coole Sache.
    Und weil wir eh mit dem Camper unterwegs waren, haben wir auch gleich noch eingekauft. Das war auch dringend nötig - unser Kühlschrank war ziemlich leer, unsere Sekt-Vorräte aufgebraucht.
    Das ist manchmal ganz schön doof mit dem Camper. Will man losfahren, zum Einkaufen oder zu einem (Wander-) Parkplatz, dann muss man halt die Markise einfahren, vorher die Lichterkette abnehmen (das ist der eigentliche Aufwand) und den Camper dann wieder strassentauglich machen. Alle Schränke zu, alles so verstauen, dass während der Fahrt nichts verrutscht. Zur Almkopfbahn hätte man sicher mit den Bikes fahren können, aber mit Einkaufen wäre das dann nicht mehr gegangen.

    Mein Geburtstag

    Am Montag war dann mein Geburtstag.
    Schon bei meinem letzten Besuch habe ich von meiner Schwester ein "Vor-Geburtstags-Geschenk" erhalten. Da waren dann jede Menge nützliche Dinge für unser neues Camperleben dabei: die schönen Sektgläser, die man hier immer wieder sieht, unsere grosse Brötchen und Salat-Schüssel, den trendigen Salz- und Pfefferstreuer, das Besteck passend zum Geschirr und noch ein paar andere Nützlichkeiten. Dann kam aber vor unserer Abreise noch ein weiteres Paket an: Ein "Tramper Paket", das in den Urlaub mitgenommen werden wollte. Und heute durfte ich es endlich auspacken.
    Wow - Noch mehr Camperutensilien, von denen man nie genug haben kann. Was für eine Überraschung. Das Geburtstagsfrühstück hat dann natürlich etwas länger gedauert. Vor allem weil ständig noch Mails, WhatsApps, Massages,.... mit Wünschen eingingen, die ich natürlich alle noch lesen und beantworten wollte.
    Was für ein schöner Geburtstag.
    Abschied nehmen vom Heiterwanger See
    Wir sind hier ja eher durch Zufall gelandet. Doch dafür hat es uns sehr sehr gut gefallen. Dadurch dass der Platz direkt am See und weg von der Hauptstrasse liegt, ist es hier erstaunlich ruhig. Die Camper werden zwischen den freien Plätzen der Dauercamper untergebracht, so dass eine gute Durchmischung unter den Campern stattfindet.
    Als Camper kann man alle Annehmlichkeiten des Hotels nutzen (Frühstück, Restaurant, Sauna - sofern geöffnet). Am Morgen werden Frühstückstüten angeboten die man am Vortag bestellt.
    Die sanitären Anlagen sind ausreichend und sauber. Hier fühlt man sich einfach pudelwohl, hier werden wir sicherlich noch einmal herkommen. Ohne Stau ist man innerhalb von 2,5 - 3 Stunden hier - eigentlich ein Katzensprung.
    Aber wir haben hier auch Lehrgeld bezahlt: Nachts war es manchmal doch ganz schön frisch und deshalb haben wir geheizt: Mit Strom und nicht mit Diesel. Und auf dem Campingplatz zahlt man den Strom extra. Tja, so eine Heizung braucht ganz schön viel Strom. Pro Nacht haben wir knapp 20 Euro bezahlt........

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